Das rote Original "dankt" ab
Leo Josefus tut sich die Strukturreform nicht mehr an. Er gibt
Jüngeren die Chance.
Nach 18 Jahren an der Spitze der Gemeindepolitik legt Leo Josefus das Bürgermeisteramt zurück. Vor seinem Abschied brachte der 65-Jährige mit einem Wahlvorschlag der SPÖ seinen Vize Andreas Rinder in Stellung. Der langjährige Wegbegleiter des Leitersdorfer Originals soll die Nachfolge am 30. April antreten.
Rund 400.000 Stunden seines Lebens opferte Leo Josefus der Sozialdemokratie. Nach 42 Jahren Mitgliedschaft in der Partei und als Gemeinderat, Gemeindekassier und Bürgermeister fühlt sich der pensionierte Eisenbahner reif für den "Politruhestand". Die bevorstehende Strukturreform ist es, die Josefus zum Rücktritt vor Ablauf der Amtsperiode bewog: "Ich möchte einem neuen Team die Chance geben, von Anfang an zu verhandeln und seine Zukunftsvisionen einzubringen." Dem designierten Gemeindechef Andreas Rinder wird Heinz Pock als Vize zur Seite stehen.
Nummer eins im Bezirk
Die größten Erfolge von Josefus sind freilich der Bevölkerungszuwachs und die Entwicklung quasi vom "Bauerndorf" zur Wohngemeinde. 1990 zählte man noch weniger als 500 Einwohner, heute sind in Leitersdorf fast 700 Menschen daheim. Josefus: "Wir haben leistbares Wohnen ermöglicht. Mit dieser Zuzugsrate sind wir im Bezirk die Nummer eins, landesweit unter den Top Ten." Auch wirtschaftlich stehe die Gemeinde mit einem Verschuldungsgrad von gerade einmal 3 Prozent gut da. Die Anzahl der Betriebe ist in 20 Jahren von 4 auf über 40 Betriebe explodiert. Treffpunkt für Jung und Alt sei das Komm-Zentrum, das mit einer hundertprozentigen Auslastung als Vorzeigeprojekt in der "seniorenfreundlichsten" Gemeinde gilt. Stolz blickt Josefus auf das steirische Kulturfestival "Regionale08" mit seinem Zentrum auf Schloss Hainfeld zurück. Neben Kultur standen beim leidenschaftlichen Musiker stets Bildung und Gesundheit hoch im Kurs. Leitersdorf hat sich mit der Gesundheitsmesse als steirisches Pilotprojekt weit über die Gemeindegrenzen hinaus einen Namen gemacht. Größter Arbeitgeber ist das Postverteilerzentrum mit 60 Arbeitsplätzen, dem der künftige Bürgermeister Andreas Rinder als Leiter vorsteht.
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