Gratkorn: Überraschung bei Ortsschef
Beim GAK² meint man, das Stadion stünde gratis zur Verfügung. Die Gemeinde Gratkorn sieht das anders.
Dieses Thema polarisiert: Mit der langjährigen Geschichte des FC Gratkorn – man feierte im Jahr 2012 das 90-jährige Jubiläum des Vereins – ist es nun vorbei. Letzte Woche präsentierte man in Gratkorn den neuen Verein: einen FC Gratkorn mit rot-weißen Vereinsfarben, mit dem Namen GAK². Welchen Namen der Verein tatsächlich in Zukunft tragen wird, ist noch nicht gänzlich geklärt.
In Gratkorn rumort es
In Gratkorn rumort es
Das Thema ist in Gratkorn allgegenwärtig. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich die unterschiedlichsten Sichtweisen. In der Öffentlichkeit ist man hier allerdings sehr vorsichtig mit einer konkreten Meinungsäußerung. Gratkorns Bürgermeister Ernest Kupfer meint zu der "Vereinsfusion": "Ich halte es bei der Neuordnung der Fußballwelt im Grazer Norden wie mit den Gemeindefusionen: wenn sie wirklich Sinn macht, kann eine Fusion eine Chance sein." Den Vereinen rede man in Gratkorn nicht in ihre eigenen Entscheidungen, meint Kupfer: "Sie treffen ihre Entscheidungen zur Gänze autark."
Erwartete Finanzspritze?
Erwartete Finanzspritze?
Wenn man sich allerdings Finanzmittel aus dem Gemeindetopf verspräche, sehe das natürlich anders aus. Konfrontiert mit der Aussage von Harald Fischl, dass die Marktgemeinde das Stadion dem Fußballklub kostenlos zur Verfügung stelle, meint Kupfer: "Eine derartige Zusage habe ich nie gemacht. In der derzeitigen Situation wäre das ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit." Pikantes Detail: Von der endgültigen Auflösung des FCG und der Umbenennung in GAK² habe der Ortschef aus den Medien erfahren. "Ich kenne Herrn Fischl nur aus den Medien", so Kupfer. Ein Gespräch habe bis dato nicht statt gefunden.
Der Jugendbeitrag des FC Gratkorn wurde kurz vor Bekanntwerden der Fusion um 100 Prozent angehoben. Die Eltern der Jugendkicker verlangen auch deshalb mit einer Initiative Transparenz, wofür die erhöhten Beiträge verwendet werden. Die Angst steht im Raum, dass hier zwei marode Profi-Fußballklubs auf dem Rücken der Jugend beziehungsweise auf jenem der Eltern saniert werden sollen. "Ich verstehe die Bedenken der Eltern. Auch ich werde mich dafür einsetzen, dass die Jugendarbeit, die beim FCG immer vorbildlich war, nicht auf der Strecke bleibt", so Kupfer. K. Grasser/ R. Reischl
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