Mehr auf Streife und Soko Vulcano

Verteidigen die Polizeireform: Ober, Siegel, Mikl-Leitner und Klamminger (v.l.)
  • Verteidigen die Polizeireform: Ober, Siegel, Mikl-Leitner und Klamminger (v.l.)
  • hochgeladen von Heimo Potzinger

Der Posten in St. Anna am Aigen sperrt zu. Die Beamten wechseln nach Fehring oder Bad Gleichenberg. Die Inspektion im Kurort gewinnt dadurch zwei Beamte. Insgesamt 13 Polizisten verrichten hier künftig ihren Dienst. Während man in St. Anna um die Sicherheit bangt, blickt man in Bad Gleichenberg in zufriedene Gesichter. Innenministern Johanna Mikl-Leitner verteidigte die Reform bei einem Besuch in der Gemeinde von Bürgermeisterin Christine Siegel auf Biegen und Brechen. Der Widerstand in den von der Schließung betroffenen Gemeinden läge in der Natur der Sache.
Geht es nach Mikl-Leitner, so soll es zu einer spürbaren Erhöhung der Präsenz und der Schlagkraft kommen. Darüber hinaus trüge die Reform auch zu mehr Eigensicherheit der Beamten bei. Außerdem: "Die Kriminalität ändert sich ständig. Generalisten reichen nicht mehr aus. Was wir brauchen, sind Spezialisten." Die Zusammenlegungen seien notwendig geworden, "weil erst größere Einheiten die Basis für Spezialistentum schaffen".
Die Beamten sollen mit modernster Technik ausgerüstet werden. Neben einem Kennzeichenerfassungssystem will man auch mit Videoüberwachung nach holländischem Beispiel Herr der Lage werden. Nach Ansicht der ÖVP-Ministerin und von Landespolizeidirektor Josef Klamminger ist man ohnehin auf einem guten Weg dort hin. Die Kriminalität entlang der Grenze ist im Sinken begriffen, die Aufklärungsquote im Steigen. Die Zahlen von St. Annas Bürgermeister Johannes Weidinger zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Schließung des Postens in seiner Gemeinde zeigen allerdings einen umgekehrten Trend. Die Kriminalitätsrate im Grenzbereich würde steigen. Jährlich 50 Vermögensdelikte allein im Überwachungsraum St. Anna hielten die Polizisten auf Trab, so Johannes Weidinger im WOCHE-Interview Ende Jänner.
Das Um und Auf sei, dass die Polizisten erreichbar seien, so Mikl-Leitner. Mit der Erhöhung der Präsenz stiege auch die Erreichbarkeit. Durch die Zusammenlegung der Posten würde der Verwaltungsapparat schlanker werden, was wiederum mehr Beamte auf der Straße bedeuten könnte. Klamminger stimmt zu: Ein Dienstposten werde für die Präsenz frei. Außerdem werde künftig eine flächendeckende Grenzüberwachung anstatt einer punktuellen möglich sein.

Bürger sollen wachsam sein

Eines ist fix: Profitieren wird Bad Gleichenberg. Man gewinnt nicht nur zwei Arbeitsplätze, auch das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung dürfte gestärkt werden. Anhand eines Beispiels macht Siegel deutlich, wie wichtig die Präsenz der Polizei tatsächlich sei. "Unsere Schüler dürfen den Kurpark fürs Feiern benützen. Passieren tut wenig – auch, weil die Polizisten immer wieder durchgehen und die Jugendlichen wissen, dass die Polizei kontrollieren kann, wenn sie es will."
Für LAbg. Josef Ober ist klar: "Wir leben im Gegensatz zum städtischen Bereich in einer gesitteten Region. Aber wir brauchen auch wachsame Nachbarn." Trotzdem, ein Zahlenspiel soll beruhigen. Auf 500 Bewohner der Südoststeiermark komme ein Polizist. Und laut Klamminger ermittelt die Soko Vulcano in der Region unauffällig, aber erfolgreich.

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