Pflegerinnen und Pfleger unter die Lupe genommen
Jugendliche im Freiwilligendienst zu Besuch

Seit 2021 gibt es in der Region das Projekt „Aufsuchende Seelsorge“. Ziel ist es, mit hochaltrigen Menschen in Kontakt zu kommen, zuzuhören, um auf Augenhöhe da zu sein.
  • Seit 2021 gibt es in der Region das Projekt „Aufsuchende Seelsorge“. Ziel ist es, mit hochaltrigen Menschen in Kontakt zu kommen, zuzuhören, um auf Augenhöhe da zu sein.
  • hochgeladen von Erich Timischl

Im August besuchten 12 Jugendliche aus Österreich und Ungarn im Rahmen des Projektes „Aufsuchende Seelsorge“ das Pflegewohnhaus in Fernitz. Dabei wurde einerseits das Haus besichtigt, andererseits als Schwerpunkt auch der Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner wie auch die Arbeit der Pflegerinnen und Pfleger unter die Lupe genommen.

Ein kleines Biotop mit Fischen, eine Gedenkstätte und ein Maibaum – der Zugang der Pflegeeinrichtung erinnert an einen Hauptplatz. So wird er auch vom Personal und den Seniorinnen und Senioren bezeichnet. „Es gibt eine sogenannte Bushaltestelle am Eingang. Wenn eine an Demenz erkrankte Person das Bedürfnis hat, nach Hause zu wollen, wird sie dort abgeholt und wieder ins Zimmer gebracht”, schmunzelt Pflegedienstleiterin Frau Beata Simko.

Die Jugendlichen konnten an diesem Tag das ganze Haus besichtigen. Dabei fielen ihnen nicht nur die handgemachten Dekorationen der Bewohner:innen auf, sondern auch die Pinnwände mit Schmetterlingen und Bildern der freiwilligen Helfer:innen und Lebensbegleiter:innen. “Der Schmetterling ist das Symbol des Hauses”, erklärt Pflegemitarbeiter Christian Marinka. So wird unter anderem, wenn jemand schwer krank oder schon verstorben ist, ein Schmetterling an die Türe des Verstorbenen gehängt, um zugleich Pflegepersonal wie auch die Bewohner:innen darüber zu informieren.

Das Pflegewohnhaus wurde 2014 mit dem Hospiz-Gütesiegel ausgezeichnet. Das heißt, die Hospizkultur wird hier besonders gepflegt. „Die Menschen vom Hospiz kennen Senior:innen besonders gut und sind in Gesundheit und Krankheit für sie da“, erzählt Christian Marinka. Bei einem Gespräch konnten die Jugendlichen auch ihre Gedanken über die möglichen psychischen Auswirkungen von Hospiz- aber auch Pflegearbeit auf die Mitarbeiter:innen teilen. „Wir können psychische Hilfe direkt hier im Haus in Anspruch nehmen“, klärt Beata Simko auf. Denn nicht nur auf die Gesundheit und das Wohl der Bewohner:innern, sondern auch der Mitarbeiter:innen, muss geachtet werden.

Die Senior:innen haben teilweise mit der Eingewöhnung zu ringen, da es dauert, sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. „Heute war mich meine Enkelin mit ihrem Sohn besuchen“, schwärmt eine Bewohnerin. Sie lebt seit drei Monaten im Pflegewohnhaus und vermisse ihr Zuhause sehr. Doch mittlerweile fühle sich das Pflegewohnhaus schon mehr wie ein Hotel an. „Ich gehe gern die Fische besuchen und freu mich auf das Tagesprogramm“, erzählt sie. An diesem Tag durften einige der Jugendlichen sie zum Gedächtnistraining begleiten. Dieser Einblick hat vielen gezeigt, wie viel Spaß diese Programmpunkte machen können und dass Freiwilligenarbeit jede Minute Wert ist.

Regionaut Erich Timischl

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bei der Planung wurde Wert auf lichtdurchflutete Räume, eine sinnvolle Raumaufteilung und moderne Optik gelegt. | Foto: Edith Ertl
4

16 neue Wohneinheiten in Raaba
Hier fühlt man sich gleich daheim

Daheim Immo errichtete 16 geförderte Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise und im Rahmen eines Bauherrenmodells“(Immobilienbeteiligungsmodell) in Raaba-Grambach. RAABA-GRAMBACH. Im Rahmen einer Assanierung wurden auf einer Grundfläche von 3.731 Quadratmeter drei Gebäude mit insgesamt 16 geförderten Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise gebaut, um den zukünftigen Mietern eine hervorragende und leistbare Wohn- und Raumqualität bieten zu können und langfristig für Mieter und Investoren einen...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.