Rudolf Janger
"Anpacken, um ein Meister zu sein"

<f>Nach der Puch </f>250 TF zu Lehrzeiten kam der Einstieg in die Automobil-Branche in Gratwein-Straßengel: Rudolf Janger | Foto: WOCHE
  • <f>Nach der Puch </f>250 TF zu Lehrzeiten kam der Einstieg in die Automobil-Branche in Gratwein-Straßengel: Rudolf Janger
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Gratwein-Straßengel. Mit stolzen 85 Jahren steht Rudolf Janger noch den Kunden bei Toyota Janger in Gratwein-Straßengel mit Rat und Tat zur Seite. Mit der WOCHE spricht er über die Anfänge und Zukunft der Automobilbranche, wie sich sein Leben auf die Arbeit auswirkte und warum der Lehrling von einst heute Mangelware ist.

WOCHE: Sie sind seit 60 Jahren berufstätig. Gab es in den letzten Jahren keinen Moment, in dem Sie aufhören wollten?
Rudolf Janger: Wer rastet, der rostet, sonst wird man geistig unbeweglich. Eigentlich habe ich nie gedacht, aufzuhören. Aber bald geht auch mein ältester Mitarbeiter in Pension. Dann wird es wohl Zeit.

Kehrt dann die wohlverdiente Ruhe ein?
Ach. Ich habe noch genug zu tun. Zum Beispiel im Garten.

Wie hat alles angefangen?
Mein Vater hat 1934 eine Werkstätte in Gratwein aufgemacht. Ich habe nach der HTL bei den Puch-Werken im Motorenbau gearbeitet. Weil der Vater krank wurde, bin ich aber wieder heim und in die Automobil-Welt eingestiegen. Seit 1972 bin ich mit Herz und Blut mit Toyota verbunden. Davon bin ich heute noch überzeugt, denn Toyota ist ein sehr gutes Produkt. Der Nachteil ist nur, dass deshalb so wenige in die Werkstatt kommen müssen (lacht).

Denken Sie, dass Ihre Kunden nur wegen der Automarke kommen?
Ich glaube, die kommen auch wegen mir. Es hat sich natürlich im Laufe der Zeit mit vielen eine enge Bindung, ein echt freundschaftliches Miteinander ergeben. Ich habe auch immer jede Kleinigkeit gemacht, nach Luft, Öl oder den Reifen geschaut. Das gibt’s heute so nicht mehr.

Was hat sich verändert?
Früher hat man ein Auto gekauft, weil man es gebraucht hat. Aber das war dann schon etwas ganz Besonderes. Heute hat jeder, der im Führerschein-Alter ist, ein Auto. Und alles muss immer größer, schneller sein und immer mehr können. Da merkt man, dass wir im Überfluss leben. Das ist für die Wirtschaft zwar gut, aber wir verlernen, welchen Wert ein Auto wirklich haben kann.

Sie haben schon viele Autotrends erlebt. Aber wohin geht’s in Zukunft?
Ich denke, dass sich der Hype um E-Autos legen wird. Niemand berücksichtigt nämlich den Energieaufwand. Die Zukunft wird das Hybrid-Auto und die Brennstoffzelle sein. Das ist nachhaltiger, der Verbrauch ist geringer. Aber dafür muss noch an der Infrastruktur beziehungsweise an einem entsprechenden Tankstellennetz gearbeitet werden.

Gab es besonders gute Zeiten für die Branche?
Die 1960er waren eine tolle Zeit. Es gab viel Arbeit. Und wir hatten auch Lust, etwas zu tun und Geld zu verdienen.

Ist das heute anders? Wie sieht es mit der Lehrlingssituation aus?
Viele Jugendliche wissen gar nicht, dass sie was tun können. Es scheint so, als würde ein Großteil keine Liebe mehr zu einem Beruf entwickeln können. Da muss nachgeholfen werden. Es gibt aber auch die, die schon mit einer entsprechenden Stimmung hier angekommen sind. Die sich nicht schmutzig machen wollten. Das geht natürlich nicht. Man muss in den Lehrjahren richtig anpacken, um ein Meister zu werden.

Info:

Toyota-Autohaus Rudolf Janger. Austraße 12, 8112 Gratwein-Straßengel. 03124/51985-0, verkauf.auto@toyota-janger.at,
www.toyota-janger.at

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