Ausweg aus Schweinepreis-Misere

Für die steirischen Bauern gilt in diesem Winter: warm anziehen. Eine Erholung des Erzeugerpreises ist nicht absehbar. Ausweg: die Markenprofilierung.
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  • hochgeladen von Roman Schmidt

Der steirische Landtagsabgeordnete und Vulkanland-Visionär Josef Ober fordert Schweinefleisch-Marke.

Die Süd- und Südoststeiermark gelten als „Schweinegürtel“ des Landes. Umso bitterer ist die gegenwärtige Preissituation für die dortigen Bauern. Der Schweinepreis war nur 1998 niedriger als derzeit. Verschärft werde die Situation, so Feldbachs Landwirtschaftskammer-Obmann Peter Riedl, von den anziehenden Futtermittelpreisen. Mit dem von der Erzeugergemeinschaft Styriabrid verwalteten Gütesiegel der „ST-Schweine“ (für steirische Herkunft) in Kombination mit dem Ama-Gütesiegel sieht Riedl aber eine gute Vermarktungsbasis geschaffen.

Steirische Fleisch-Marke

Für Josef Ober, VP-Abgeordneter und politischer Vertreter des mit einem Drittel größten steirischen Schweineproduktion-Bezirks, greifen diese Maßnahmen zu kurz. Er fordert ein rigoroses Umdenken: „Immer schneller, immer größer, immer billiger gefährdet mittlerweile die Landwirte und ihre Landwirtschaften.“ Die Größe sei der Tod der familiär-bäuerlichen Strukturen.
Seine Forderungen: Qualität vor Quantität, besondere Haltungsformen, gentechnikfreie Fütterung, die Schaffung einer steirischen Schweinefleisch-Marke und damit Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe. Das Vulkanland etwa habe für diesen Weg als kulinarische Region Topvoraussetzungen geschaffen. Die Schweineproduktion sei reif für eine neue Philosophie, neue Sprache und neue Werte; nicht zuletzt dank bester regionaler Schlachtbetriebe.
Agrarlandesrat Johann Seitinger steht hinter Josef Obers Forderung: „Den Billigfleischimporten können wir nur eine starke Marke entgegensetzen.“ Für Seitinger gilt: Betriebskosten senken und Synergien nutzen, die Vermarktung ankurbeln und die Partnerschaft mit Konsumenten und Handel stärken. Peter Riedl ist für neue Ideen offen, sieht aber bei einer Markenprofilierung die Gewährleistung der Lieferfähigkeit als Problem.
Josef Ober zum Ziel: „Wenn die Österreicher in zehn Jahren an Topschweinefleisch denken, muss ihnen die Steiermark beziehungsweise das Vulkanland einfallen.“ Die Styriabrid sei jene Organisation, die dieses Ziel verwirklichen könne.

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