Maisbeize fordert tote Bienen und Folgen
Bienentod durch Pestizide ist bewiesen.
Imker fordern weiter ein Totalverbot.
Die Steiermark zählt etwa 3.500 Imker. Diese beklagen vor allem aufgrund der Varroa-Milbe herbe Verluste bei den Bienenvölkern. Dass zudem ein klarer Zusammenhang zwischen dem Bienensterben und den zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers verwendeten Pestiziden besteht, belegten die kürzlich präsentierten Ergebnisse des Projekts „Melissa“.
Im Zeitraum von 2009 bis 2011 registrierte die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) sämtliche gemeldete Fälle von Vergiftungsverdacht und untersuchte Proben von Bienen und Bienenbrot, davon 175 aus der Steiermark. Von rund 367.000 Bienenvölkern in Österreich wurden dabei 2011 bei 1.396 Bienenvölkern Schädigungen durch insektizidgebeiztes Saatgut nachgewiesen.
Trotz aller Widrigkeiten war 2011 laut Österreichischem Imkerbund ein ertragreiches Jahr – auch in der Steiermark. Entwarnung gibt Maximilian Marek, Präsident des Steirischen Landesverbandes, auch in puncto Honigqualität: „Mir ist kein Fall bekannt, dass Pestizide im Honig nachgewiesen wurden“, betont er.
Wunsch nach Totalverbot
Um u. a. die wirtschaftlichen Einbußen in akut betroffenen Regionen wie der Südoststeiermark zu quantifizieren und den Bienenschutz zu optimieren, hat der Landesverband in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer ein Projekt gestartet. Aufrecht bleibt jedoch der Wunsch der Imkerbranche nach einem Verbot der Pestizide, wie es bereits in Deutschland praktiziert wird. Fakt ist, dass auch 2012 unter strengen Auflagen gebeizt wird. Neben der bereits erfolgten Sägeräte-Verordnung schreibt das Land Steiermark ab sofort eine Fruchtfolge vor. Das heißt, innerhalb von vier Jahren ist auf ein und derselben Fläche einmal eine verpflichtende Maispause einzuhalten.
Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski sieht die Fruchtfolge als alleinige Alternative problematisch: „Mais ist das wichtigste Futtermittel für Schweine und Geflügel. Würden die Bauern nur durch die Fruchtfolge versuchen, diesen gefährlichen Maisschädling einzudämmen, könnten die Tiere nicht mehr mit ausreichend heimischem Futter versorgt werden.“
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