Legionellen als Gefahr
"Das war eine Sache zwischen Leben und Tod"
![Wollen auf Gefahr hinweisen: Dietmar Luttenberger (GF Wasserverband), Mario Pestitschek mit Mutter Elisabeth und Obmann Johann Lendl (v.l.) | Foto: MeinBezirk.at](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/15/6/39802976_L.jpg?1715865818)
- Wollen auf Gefahr hinweisen: Dietmar Luttenberger (GF Wasserverband), Mario Pestitschek mit Mutter Elisabeth und Obmann Johann Lendl (v.l.)
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Legionellen als Gefahr: 33-jähriger Fernitzer kämpfte zehn Tage im Koma. Wie man das einfach verhindern kann. Vorsicht ist vor allem beim Aufheizen des Warmwassers geboten.
FERNITZ-MELLACH. Den 6. November 2023 wird Mario Pestitschek aus Fernitz-Mellach in seinem Leben wohl nicht mehr vergessen. An diesem Tag kam der 33-Jährige nach einer bereits länger andauernden Grippe-Phase mit sehr hohem Fieber ins Krankenhaus.
![Heimtückische Bakterien: Legionellen sammeln sich in der Lunge. | Foto: Halabi](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/15/7/39802907_L.jpg?1715865830)
- Heimtückische Bakterien: Legionellen sammeln sich in der Lunge.
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Zehn Tage im Tiefschlaf
Weil der Fernitzer bereits unter Atemnot litt, wurde sofort Sauerstoff verabreicht. Warum es zu dieser massiven Verschlechterung des Gesundheitszustands kam, war zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht klar. Pestitschek musste schlussendlich in künstlichen Tiefschlaf versetzt und an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Nach mehrere Bluttests stand fest, es war ein bakterieller Befall der Lunge mit Legionellen. Nur 15 Prozent der Lunge waren nicht vom Bakterium befallen. Die Gefahr bestand, dass alle anderen Organe versagen. Zehn Tage lang bangte die Familie um Mario, dann konnte er aus dem Tiefschlaf geholt werden, 17 Tage verbrachte er insgesamt im Landeskrankenhaus.
Mittlerweile geht es ihm wieder besser. Der 33-Jährige will seinen Fall aber öffentlich machen, um vielleicht andere dadurch zu schützen. Legionellen vermehren sich am besten bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Oberhalb von 60 Grad werden sie meistens abgetötet und unterhalb von 20 Grad vermehren sie sich kaum noch. Besonders in künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen in Gebäuden finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen gute Wachstumsbedingungen. In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren.
Legionellen abtöten
Im Fall des Fernitzers wurden die Bakterien aber im Duschkopf festgestellt und das, obwohl die Dusche täglich im Einsatz stand. Vom Wohnungsvermieter ÖWG wurde nur der Duschkopf getauscht. "Das war eine Sache zwischen Leben und Tod, zukünftig müssen Maßnahmen besser gemacht werden", fordert Marios Mutter Elisabeth. Zumindest eine protokollierte, regelmäßige Überprüfung des Boilers sei notwendig. Einen lebenswichtigen Tipp gibt auch Wasserverbands-Geschäftsführer Dietmar Luttenberger mit. "Jetzt komm es öfter vor, weil die Wärmepumpen stark im Kommen sind. Man darf nicht Gefahr laufen, Strom zu sparen, sondern man muss auf 60 Grad aufheizen. Sonst setzt man die Gesundheit aufs Spiel", betont Luttenberger. Pestitschek, für den die Sache gut ausgegangen ist, blickt bereits wieder positiv in die Zukunft: "Bei der Lunge merke ich nichts mehr, ich bin heuer bereits 16,5 Kilometer beim Wings for Life World Run mitgelaufen".
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