Graz-Umgebung

Mangelberufe als Chance: Die besten Jobmöglichkeiten

Gefühlt gab es noch nie so viele offene Arbeitsplätze, gleichzeitig suchen Unternehmen händeringend nach Personal. Die Steirische Wirtschaft hat die größten Job-Chancen in den Bezirken erhoben – also jene Berufsfelder, bei denen es aktuell die größte Hoffnung gibt, eine Arbeitsstelle zu ergattern. 

GRAZ-UMGEBUNG. Der durchschnittliche Stellenandrang auf eine Position betrug vor der Pandemie, also 2019, noch 2,43. Das heißt, dass 2,43 Personen für ein und denselben Job vorgemerkt waren. Genau genommen zeigt diese sogenannte Stellenandrangziffer an, wie viele Arbeitslose es pro offener Stelle für einen Beruf gibt und je niedriger die Stellenandrangziffer, umso größer ist der Fachkräftemangel.

2022 ist man laut der Auswertung des WKO-Fachkräfteradars in der Steiermark auf einem Rekordtief von 1,19 angelangt. "Die Situation verschärft sich allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz immer mehr. Wir müssen vom Reden endlich ins Tun kommen", fordert Wirtschaftskammer-Steiermark-Präsident Josef Herk.

Der Blick auf die Pensionen

Hauptgrund für die Mangelberufe, so die WKO, soll der demografische Wandel und die bevorstehende Pensionswelle der sogenannten Baby-Boomer-Generation sein. In den letzten 15 Jahren habe sich der Anteil der über 50-jährigen unselbstständigen Beschäftigten auf 150.981 in der Steiermark verdoppelt, während im selben Zeitraum die Unter-25-Jährigen von 71.959 auf 60.962 gesunken sind.
Auch der Blick darauf, wie die Jungen arbeiten wollen beziehungsweise die Arbeitswelt verstehen, habe sich geändert: Die Work-Life-Balance zählt, der Wunsch nach mehr Freizeit überwiegt bei der Suche nach einem geeigneten Job.

"Wir haben mittlerweile eine Rekord-Beschäftigungsquote erreicht, trotzdem ist die Arbeitszeit rückläufig, weil vor allem immer mehr Junge nur mehr Teilzeit arbeiten wollen", so Herk. Im Hinblick auf die Pensionen der Zukunft könnte es also problematisch werden und das Antrittsalter für den wohlverdienten Ruhestand stets neu angehoben werden.

Die größten Chancen im Bezirk

Problematisch werden die oben erwähnten Zahlen dahingehend, dass die WKO einen Wert unter 1,5 als Mangel ansieht und der so oft erwähnte Fachkräftemangel sich zu einem generellen Arbeitskräftemangel entwickelt. Die gesamte Anzahl all jener Mangelberufe ist von 2019 bis 2022 von 74 auf 129 gestiegen – immer mehr Berufsfelder bleiben also entweder unbesetzt oder sind nur selten gefragt.

Im Bezirksvergleich steht Graz-Umgebung beim WKO-Fachkräfteradar im Mittelfeld. Es könnte schlechter laufen, nichtsdestoweniger ist noch reichlich Luft nach oben. Jetzt könnten Chancen genutzt werden. Aber wo hat man in Graz-Umgebung aktuell die besten Job-Chancen, weil sich die wenigsten Menschen für dieselbe Arbeitsstelle interessieren?
Die Top-Ten führen die Starkstromtechnikerinnen und -techniker an. Hier kommen im Durchschnitt nur 0,06 andere qualifizierte Arbeitskräfte auf die Position.

Platz zwei geht an die Maschinenbautechnikerinnen und -techniker, hier sind es 0,09 pro Arbeitsplatz, gefolgt von Technikerinnen und Techniker in der Datenverarbeitung mit 0,11 pro Arbeitsplatz.

Die restlichen Platzierungen:
4. diplomierte Ingenieurinnen und Ingenieure im Maschinenbau (0,16)
5. diplomierte Ingenieurinnen und Ingenieure in der Datenverarbeitung (0,17)
6. Rohinstallateurinnen und -installateure (0,25)
7. Elektroinstallateurinnen und -installateure (0,26)
8. diplomierte Krankenpflegerinnen und -pfleger (0,27)
9. Kfz-Mechanikerinnen und -Mechaniker (0,32)
10. Maschinenschlosserinnen und -schlosser (0,39)

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