Tierfreundliche Bauweise: Zwei landwirtschaftliche Betriebe aus Weiz prämiert
Landesrat Dr. Gerhard Kurzmann verlieh gemeinsam mit LR Johann Seitinger den Preis der Tierschutzombudsstelle Steiermark „Musterbeispiele für besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum“.
Gelebter Tierschutz ist vor allem auch im Agrarbereich sehr wichtig. Daher setzt Landesrat Dr. Gerhard Kurzmann mit der Ausschreibung „Musterbeispiele für besonders tierfreundliches Bauen“ einen Schwerpunkt für Tierschutzmaßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben und stellt insgesamt € 6.000,- als Preisgeld für die vier ausgezeichneten Betriebe zur Verfügung. Darunter auch zwei Weizer Betriebe.
Petra und Otmar Ablasser aus Fladnitz an der Teichalm
Von Fam. Ablasser wurde im Frühjahr 2014 ein Schweinestall mit befestigter Bodenplatte und Auslauf auf die anschließende Weide in Holzbauweise errichtet. Vor einem Jahr begann die Familie 4 Schweine im Freien zu halten. Eine kleine Hütte war als Unterstand zur Verfügung, sonst konnten sich die Tiere immer im Freien bewegen. In der Beobachtung der Tierhaltung wurde der Familie klar, dass der freie Auslauf und die Weidehaltung hohes Wohlbefinden für die Tiere bringen. So entstand der Entschluss, diese Form der Schweinehaltung auszubauen und fortzusetzen. Weiters wird dadurch in einer Region, in welcher hochwertiges Rindfleisch (ALMO) produziert wird, ein Beitrag zur regionalen Versorgung mit Schweinefleisch geleistet.
Maria Schmied aus St. Kathrein am Offenegg
Es wurde ein neuer Schafstall mit angebautem Heulager inklusive Belüftung errichtet. Die Landwirtschaft wurde von Milch- auf Schafhaltung umgestellt. Die Hauptbeweggründe für den Bau waren das schlechte Stallklima, die engen Platzverhältnisse und die hohe händische Arbeitsbelastung im alten Rinderstall. Bei der Realisierung wurde besonders Wert auf gehobenen Tiergerechtigkeitsstandard gelegt, insbesondere hinsichtlich des Platzbedarfs. Als Hauptmaterial wurde Holz aus dem eigenen Wald genutzt, das von regionalen Unternehmern verarbeitet wurde. Der Stall wurde in steiler Hanglage genau an die Geländeform angepasst und so ermöglicht die Schafhaltung einen Weiterbestand des landwirtschaftlichen Betriebes.
„Der Preis würdigt jene landwirtschaftlichen Betriebe, die für gelebten Tierschutz in der Nutztierhaltung einstehen und diesen mit vorbildhaften Bauprojekten tatkräftig umgesetzt haben. Damit soll die Motivation, im Agrarbereich auf hohem Niveau tierfreundlich zu planen und zu bauen, gesteigert werden.", hebt Landesrat Dr. Gerhard Kurzmann seinerseits hervor.
Landesrat Johann Seitinger: „Gelebter Tierschutz im Agrarbereich ist besonders wichtig. Mit dieser Auszeichnung werden jene bäuerlichen Betriebe vor den Vorhang geholt, die nicht nur für den Tierschutz in der heimischen Landwirtschaft einstehen, sondern dies auch tatkräftig umgesetzt haben. Außerdem haben unsere Bäuerinnen und Bauern in den letzten Jahren über 500 Millionen Euro in verbesserte Tierschutzmaßnahmen investiert, um den geforderten Standards gerecht zu werden. Neben den deutlichen Verbesserungen im Tierschutzbereich sind diese Investitionen auch ein wesentlicher Wirtschaftsimpuls, durch den z.B. unzählige Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft gesichert werden konnten.“
Im Jahr 2014 wurde der Preis „Musterbeispiele für besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum“ zum fünften Mal steiermarkweit ausgeschrieben. Bauprojekte aller Nutztierkategorien (Geflügel, Pferd, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und sonstige) konnten an der Ausschreibung teilnehmen. Die Tierhalter hatten bis 23. Mai 2014 die Möglichkeit, sich mit ihren besonders tierfreundlichen Bauprojekten bei der Tierschutzombudsstelle um diesen Preis zu bewerben.
Aus den eingereichten Betrieben wurden nach Beurteilung durch die Jury vier Betriebe aus den Bereichen Milchvieh-, Rinder-, Schaf- und Schweinehaltung prämiert, die sämtliche bau-, umwelt- und tierschutzrechtlichen Bestimmungen sowie das Kriterium besonderer Tierfreundlichkeit erfüllen. Die vier Betriebe wurden jeweils mit einem Preis in der Höhe von € 1.500,- ausgezeichnet. Weiters wurden zwei Betriebe mit einem Anerkennungspreise gewürdigt. Unter den einreichenden Tierhaltern wurde außerdem ein Sachpreis für das beste Tierfoto im Wert von € 300,- durch die Jury vergeben.
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