"Was gut ist, wird sich durchsetzen"

Mit einem besonderen Gespür für Kreativität eröffnet Christina Posch ihr eigenes Blumengeschäft. | Foto: Posch
  • Mit einem besonderen Gespür für Kreativität eröffnet Christina Posch ihr eigenes Blumengeschäft.
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Als Meisterfloristin wird Christina Posch ihr Talent mit Handwerkskunst und Kreativität unter Beweis stellen und tritt damit gewissermaßen in die Fußstapfen der Eltern.

WOCHE: Obwohl Sie von klein auf Teil des elterlichen Betriebes waren, haben Sie sich für ein Jus-Studium entschieden. Jetzt gehen Sie doch einem handwerklichen Beruf nach. Wie kommt's?
Christina Posch: Ich bin mit der Gärtnerei groß geworden und hab nebenher immer mitgearbeitet. Das Jus-Studium hat mich nicht umsonst gereizt, aber spätestens während meiner Gerichtspraxis habe ich festgestellt, dass ich den Beruf nicht bis an mein Lebensende ausüben möchte. Mir fehlten die Bewegung, das Draußensein und die Kreativität.

Wie fühlt sich der Schritt in die Selbstständigkeit an?
Für mich war es ein logischer Schritt. Zum einen, weil die Arbeit im Betrieb der Eltern eine emotionale Sache ist. Zum anderen, weil ich an die Zukunft denke. Ich bin kein Gärtner und kann deshalb die Gärtnerei irgendwann einmal nicht alleine tragen. Also habe ich nach etwas Eigenem gesucht. Und ich freue mich auf die Herausforderung. Ich möchte erreichen, dass, wie es bei einigen Geschäften in Graz der Fall ist, die Leute beim Abendspaziergang gerne an meiner Auslage vorbeigehen und schauen, weil sie sie als schön empfinden.

Welchen Stellenwert hat Kreativität für Floristen?
Für einen Gestalter ist es eine große Ehre, wenn Kunden den Stil erkennen. Denn Blumen kann jeder verkaufen, aber man muss seine Kreativität mitverkaufen können. Ein Gefühl dafür muss also schon vorhanden sein. Wenn ich auf Messen fahre und ein Dekostück sehe, überlege ich mir schon vor Ort, wie ich es gestalten kann und wo Kunden es zuhause hinstellen können.

Ist der Lehrberuf noch gefragt?
Man muss schon ein bisschen Glück bei der Lehrlingssuche haben. Es geht uns wohl nicht anders als anderen Branchen: Der Lehrberuf soll wieder an Wichtigkeit dazugewinnen. Ich bin aber auch der Meinung, dass sich Jugendliche zu früh für einen Job fürs Leben entscheiden müssen. Deshalb trennen sich häufig wieder die Wege. Ich hab das Glück, ein tolles Team zu haben. Neben meinen Eltern haben viele Freiwillige mitangepackt. Und die Mitarbeiter haben sich von Anfang an mit Ideen eingebracht. Da kann man sich schon glücklich schätzen.

Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Konkurrenz belebt das Geschäft, aber man kennt sich untereinander und versteht sich auch gut. Sich gegenseitig zu helfen ist wichtiger, als sich Steine in den Weg zu legen. Die Existenz vieler Floristen nebeneinander beweist, dass Blumen noch immer einen Wert bei den Menschen haben. Wenn auch nicht wie früher. Franz Josef Wein (Anm. d. Red.: Leiter der Meisterklasse an der Akademie für Naturgestaltung), von dem ich die richtige Wertschätzung für den Beruf vermittelt bekommen habe, hat gesagt: Was gut ist, wird sich immer durchsetzen. Und würde ich nicht daran glauben, würde ich nicht hier stehen.

Bekommen Sie noch Blumengrüße geschenkt?
Ab und zu, ja. Am meisten freu' ich mich, wenn Kunden einkaufen und mir extra die ein oder andere Blume schenken.

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