Ein Filmemacher mit klaren Botschaften

Jakob M. Erwa, einer der bekanntesten Regisseure Österreichs, schrieb mit 19 Jahren sein erstes Drehbuch. | Foto: onloph/Simon Möstl
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  • Jakob M. Erwa, einer der bekanntesten Regisseure Österreichs, schrieb mit 19 Jahren sein erstes Drehbuch.
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Gefüllte Kinosäle, zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen bei den unterschiedlichsten Filmpreisen sowie Aufführungen bei über 60 Festivals weltweit – der Film "Die Mitte der Welt" des Grazer Regisseurs, Autors und Produzenten Jakob M. Erwa beeindruckt die Kritiker. Demnächst erscheint der Film, den es in Österreich seit Kurzem auf DVD zu kaufen gibt, auch in den USA. Erwa will mit seiner Arbeit inspirieren und zum Nachdenken über gesellschaftlich wichtige Themen anregen – auch den Filmnachwuchs: Diese Woche startet der beliebte Drehbuch-Workshop in Graz. Zudem wird für steirische Jugendliche im Frühjahr 2018 wieder der heiß begehrte Jugend-Film-Workshop angeboten.

Diversität und Fairness

Auf Gleichberechtigung, Gleichstellung und Anerkennung legt Erwa – auch in seinen Werken – großen Wert. "Gleichberechtigung in der Diversität, Fairness im Leben und ein respektvoller Umgang mit allen Menschen jedes Alters und aller Nationalitäten sind mir ein persönliches Anliegen", ergänzt der Filmemacher. Sein Engagement in diesem Bereich spiegelt sich unter anderem in verschiedenen Jugend-Workshops wider, aber selbstverständlich auch in seiner künstlerischen Arbeit. Sein neuester Streifen handelt von normalen Familien und dem selbstverständlichen Umgang mit der Sexualität. Die Angst bzw. Schwere in puncto Sexualität herauszunehmen, steht im Vordergrund: "Es ist doch einfach Liebe, entspannt euch!", so der preisgekrönte Regisseur.
Horizont öffnen
Ein Grund für die extrovertierte und bodenständige Art Erwas ist seine Leidenschaft, alle möglichen Länder zu erkunden, diverse Kulturen kennenzulernen und Unterschiedlichstes zu erleben. "Reisen bedeutet mir extrem viel, denn Reisen bedeutet, den Horizont zu öffnen – wörtlich und metaphorisch", erzählt der Wahl-Berliner. Es sei wichtig, über den Tellerrand zu blicken und dadurch auch zu lernen, sich selbst nicht immer zu sehr ins Zentrum zu setzen, fügt der Grazer, der Anfang des Jahres mit dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, hinzu.

"Geht wählen!"

Knapp zwei Wochen vor der Nationalratswahl richtet Erwa noch einen klaren Appell an alle Wahlberechtigten: "Geht wählen!" Auch für den Regisseur sei es eine der schwierigsten Wahlen. "Trotzdem muss man die Chance nutzen, und sei es, um Schlimmeres zu verhindern", argumentiert der Steirer.
Die Rhetorik, die derzeit im Wahlkampf betrieben wird, kritisiert Erwa ausdrücklich: "Es wird stark mit den Ängsten der Menschen gearbeitet. Leute, die gar nichts gegeneinander haben müssten, weil sie sich gegenseitig nichts wegnehmen, werden gegeneinander aufgehetzt." Für eine funktionierende Gesellschaft sei es hingegen von großer Bedeutung, die Menschen daran zu erinnern, einander auf Augenhöhe zu begegnen, betont er.

Ausblick

Derzeit arbeitet Erwa zusammen mit einem Produzenten an einem Konzept für eine Serie, die den Arbeitstitel "Open" trägt und für die sich bereits mehrere bekannte Sender interessieren, sowie an drei Kino- und TV-Stoffen. "Gerade in den vergangenen Monaten hat sich viel ergeben. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, welches Projekt ich zuerst realisieren werde", so Erwa.

Infos zum Jugendfilmworkshop gibt's hier.

Jakob M. Erwa, einer der bekanntesten Regisseure Österreichs, schrieb mit 19 Jahren sein erstes Drehbuch. | Foto: onloph/Simon Möstl
Das aktuelle Projekt von Jakob M. Erwa wurde mehrfach ausgezeichnet. | Foto: UniversumFilm
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