Stürmer für den guten Zweck

Walter Hiesel kickte früher im Nationalteam. Heute schießt er Tore für den guten Zweck. Dass die Treffer landen, dafür steht der Club Steiermark, der Menschen in sozialen Notsituationen zu einem kleinen Sieg verhilft.
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  • Walter Hiesel kickte früher im Nationalteam. Heute schießt er Tore für den guten Zweck. Dass die Treffer landen, dafür steht der Club Steiermark, der Menschen in sozialen Notsituationen zu einem kleinen Sieg verhilft.
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So wurden in den 27 Jahren seines Bestehens über eine Millionen Euro mit Spenden, Sport- und Kulturveranstaltungen lukriert. Geholfen wurde damit Menschen in Notsituationen. Wo eine kaputte Waschmaschine ein unüberbrückbares Loch ins Budget reißt, die Heizölrechnung oder Mietrückstände nicht zu stemmen sind oder Menschen mit Behinderung zusätzliche Heilbehelfe brauchen, da springt der Club Steiermark ein. Ebenso finanzierte der Club schon warme Essen für Obdachlose, Lebensmittelgutscheine oder Dressen für junge leidenschaftliche Kicker, denen das Geld für das Outfit fehlte.

„Ich bin in Ottakring aufgewachsen“, sagt Hiesel im smarten Vorstadtdialekt. Geboren in den Kriegswirren, die Kindheit in der kargen Nachkriegszeit erlebt, kennt der Grazer leere Kohlekisten und Ebbe im Kartoffelsack. „Mit zwei Freunden habe ich im Park Fußball gespielt“, erinnert er sich. Dort wurde der Jugendleiter vom Wiener Sportclub auf die Buben aufmerksam und beorderte sie zum Vorspielen. „Es war ein Fiasko, wir haben 10:0 verloren“, schmunzelt Hiesel. „Den Karl Kodat haben sie genommen, wir anderen zwei haben geweint“. Hiesels Bruder kickte damals beim Post SV Wien, holte den Jüngeren und legte ihm damit die Rutsche zur Fußballkarriere.

Hiesel erlernte in Wien den Beruf des Werkzeugmachers.

„Mit der Lehrlingsentschädigung habe ich auf meine ersten guten Fußballschuhe gespart. Ich weiß noch, wie ich mit großen Augen in Simmering in die Auslage geschaut habe, bis ich mir die Schuhe kaufen konnte“. Mit 14 spielte Hiesel in der Kampfmannschaft der Post, später bei der Vienna, Austria Wien, dem GAK oder der DSV Alpine. 1964 debütierten er und Teamtorhüter Günther Paulitsch bei der Nationalmannschaft, die 1:0 gegen die Sowjetunion gewann. Die Freundschaft der beiden hielt, Paulitsch wurde auch zum Mitbegründer des Club Steiermark. Mit der Wiener Austria wurde Hiesel 1967 ÖFB-Cupsieger.

Auch der Club Steiermark ist mit Fußball verwurzelt. „Es hat mit einem Benefiz-Fußballspiel im Sommer 1990 in Laßnitzhöhe begonnen“, blickt Hiesel zurück. Vom guten Zweck getragen, kamen zum runden Leder auch Tennis- und Kultur-Veranstaltungen. Ein charmanter Wiener Schmäh ist Walter Hiesel geblieben, wenn er Fußballpromis für die gute Sache ruft. Bei seinen heutigen Erfolgen geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um rasche Hilfe, die von Herzen kommt. www.club-steiermark.at

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