Peter Felber fordert: Im Verkehr vor Schulen ist Disziplin der Eltern gefragt!

Fordert mehr Selbstständigkeit der Kinder und Eigenverantwortung der Eltern: Peter Felber. | Foto: Jorj Konstantinov
  • Fordert mehr Selbstständigkeit der Kinder und Eigenverantwortung der Eltern: Peter Felber.
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Wer auf seinem Weg durch Graz in der Früh oder zu Mittag an einer Schule vorbei muss, steht meist vor einem Problem. Eltern wollen die Sicherheit ihrer Kinder garantiert wissen und setzen beziehungsweise holen sie mit dem Auto direkt vor der Schule ab. Dass es dabei in der Grazer Innenstadt, wo Schulen direkt am regulären Verkehrsnetz liegen, zu Staubildungen kommt, ist also klar.

Direkt ins Klassenzimmer

Genau durch dieses Verkehrschaos ergeben sich aber naturgemäß wieder neue Risiken für die Schüler, so der Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Graz, Peter Felber: "Es wäre erstrebenswert, so wenig Verkehr wie möglich vor Schulen zu haben. Aber Eltern sind natürlich fürsorglich und wollen ihre Kinder am liebsten direkt im Klassenzimmer aus dem Auto aussteigen lassen."
Vorbilder wie das "Bozener Modell", wo motorisierte Fahrzeuge in den Stoßzeiten gänzlich aus der Schulstraße verbannt werden, hält Felber in Graz nicht für möglich: "So etwas würde nur bei neu geplanten Schulen funktionieren. Bei bestehenden Schulen, wo es Anrainerverkehr gibt, ist dieses Modell einfach nicht anwendbar."

Alternative: Elternhaltestellen

Felber fordert hingegen mehr Eigenverantwortung und Disziplin der Eltern. "Warum nicht Elternhaltestellen, wo die Schüler abseits der Engpässe abgesetzt werden können? Wichtig ist dabei nur, dass die Kinder nicht die Straße queren müssen. Auf der Straßenseite der Schule könnte man durchaus in 200 bis 300 Meter Entfernung mit den Haltestellen variieren." Felber betont, dass es trotz der Risiken vor Schulen nur selten zu Unfällen und Verletzungen kommt. Die Gefahren bestünden vor allem zur Mittagszeit, wo die Kinder nach der Schule mit erhöhtem Bewegungsdrang ins Freie strömen.

Übung macht den Meister

Laut Felber sei es besonders wichtig, dass der Schulweg in den Sommerferien vor Schulbeginn geübt werde. "Das Chaos ist hausgemacht, irgendwann müssen die Kinder es ja lernen, selbstständig zur Schule zu kommen. Wenn man den Weg mit den Kindern vorweg übt und bespricht, können sie ihn ohne überhöhte Gefahren auch alleine beschreiten."

Alle Schulen betroffen

Auch Angela Weinzerl, Direktorin der Volksschule "Sacré Coeur" in Graz, sieht die Situation wie Felber: "Die Verkehrsproblematik gibt es vor allen Grazer Schulen. Die Kinder aus der unmittelbaren Umgebung kommen zwar zu Fuß, aber viele Schüler werden auch von ihren Eltern auf deren Weg zur Arbeit abgesetzt. Elternhaltestellen wären ein guter Ansatz, solange die Kinder die Straßenseite nicht wechseln müssten, wäre das eine tolle Lösung."

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WOCHE-Wissen

Die Verkehrssituation vor Schulen ist nicht nur in Österreich ein viel diskutiertes Thema. Im Südtiroler Bozen setzt man bereits seit 1989 auf Schulstraßen, die vor und nach dem Unterricht für den motorisierten Verkehr gesperrt sind. Ähnlich die Situation im dänischen Odense, wo der Autoverkehr vor ausgewählten Schulen vollkommen verbannt wurde. Wo früher Verkehrsstau war, spielen jetzt die Schüler.

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