Leben und arbeiten, wo man will – die EU macht's möglich

Die Fotografin Christina Kipferling aus Berlin schätzt hierzulande die Offenheit der Steirer. | Foto: Privat
  • Die Fotografin Christina Kipferling aus Berlin schätzt hierzulande die Offenheit der Steirer.
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Was der gebürtige Judendorfer Künstler Kurt Ryslavy, die gebürtige Grazerin und RTL-II-Moderatorin Sandra Thier und der aus Seckau stammende "Schindlers Liste"-Schauspieler Friedrich von Thun gemeinsam haben? Sie alle haben in einem EU-Nachbarland die Zelte neu aufgeschlagen. Laut dem Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres leben rund 574.000 Österreicher im Ausland – gut die Hälfte davon innerhalb der Europäischen Union, die es für ihre Bewohner möglich macht, sich frei zu bewegen und anderswo arbeiten und leben zu können.

Von Berlin nach Rein

Eine, die ihre Koffer gepackt hat und nach Österreich gekommen ist, ist Christina Kipferling. Die gebürtige Berlinerin hat der Bundeshauptstadt der Bundesrepublik Deutschland mit ihren über 3.601.000 Einwohnern 2014 "Mach’s jut" gesagt und sich in Rein niedergelassen. "Eine Studienfreundin von mir war Grazerin. Nach dem Studium kehrte sie zurück, und ich besuchte sie in den folgenden Jahren immer wieder mal", sagt sie. Nach einem kurzen beruflichen Aufenthalt am Bodensee kam der Gedanke an ein dauerhaftes Leben in Graz hoch. Heute wohnt sie in Gratwein-Straßengel. An der neuen Heimat schätzt Kipferling vor allem die "Unvoreingenommenheit, Offenheit und Neugier der Menschen, die ich hier kennengelernt habe". Ins Gespräch kommt sie am häufigsten durch ihren Dialekt. Das hilft; den vielbesagten "Oachkatzlschwoaf", den man ihr als "Zuagraste" heute noch entlockt, ist sie allerdings schon leid.

Ein Koffer in Berlin

Auch wenn sie manche Entscheidung aus Brüssel nicht gutheißen will, vom Grundgedanken der EU, sagt Kipferling, ist sie überzeugt und sieht in der Reisefreiheit enorme Vorteile. "Bei der Entscheidung, in ein anderes EU-Land zu ziehen, gab es kaum bürokratische Hürden – im Gegenteil, es ging schneller und unkomplizierter, als ich dachte. Gleiches gilt für den Zugang zum Arbeitsmarkt", verrät die Fotografin.
Hier, in Rein, hat sie ihre Wurzeln geschlagen, hier fühlt sie sich wohl. Trotzdem bleibt Berlin die erste Heimat. "Es gibt Momente, in denen ich die Stadt schon sehr vermisse: ihre ganz eigene Atmosphäre und Energie. Das Zusammentreffen von so vielen unterschiedlichen kulturellen, sozialen und ethnischen Gruppen und Menschen – der MeltingPot – ist in der Metropole unglaublich. Es gibt so vieles dort zu sehen und zu erleben", sagt Kipferling. Mit der Möglichkeit, direkt von Graz nach Berlin zu fliegen, kann sie aber schnell mal vorbeischauen, ganz nach Marlene Dietrichs "Ich habe noch einen Koffer in Berlin".

Ihr Reisetipp: "Mein Lieblingsplatz in Berlin ist die Gegend um den Savignyplatz in Charlottenburg. Hier kann man noch das künstlerische und kulturelle 'alte' Berlin aus der Gründerzeit spüren. Es gibt viele geschichtsträchtige Ecken, tolle Caféhäuser und eine Vielzahl an Galerien und Antiquitätenläden.
Kulinarisch kann ich nur wärmstens das 'Wirtshaus Henne' in Kreuzberg empfehlen – dort gibt’s ungelogen das weltbeste Hähnchen (ähm, Backhendl) der Welt. Die 'Henne' – über die vergangenes Jahr die New York Times berichtete – ist ein Ort, an dem man das Gefühl hat, sich plötzlich in einer anderen Zeit zu befinden, da sich seit der Gründung 1908 nicht viel verändert hat. "

Von einer, die Österreich verlassen hat und in Brüssel Karriere macht, lesen Sie hier.

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