Offensive für mehr Erste Hilfe
Das Rote Kreuz startet ab 2018 eine Erste-Hilfe-Offensive im Bezirk. Am Freitag war Startschuss.
Durchschnittlich 40.000 Menschen sterben in Österreich pro Jahr an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. "16.000 davon könnten gerettet werden", sagt Graz-Umgebungs Bezirksrotkreuzarzt Christoph Schweighofer. Oft entscheiden die ersten Minuten über das Überleben eines Notfallpatienten. Derzeit werden im Bezirk jährlich rund 3.000 Menschen bei verschiedenen Kursformaten in Erster Hilfe ausgebildet. Auch um diese Zahl anzuheben, startet das Rote Kreuz im Bezirk eine Erste-Hilfe-Offensive. "Das Jahr 2018 soll ein Jahr der Ersten Hilfe werden." Zur Präsentation am Freitag kamen zahlreiche Bürgermeister aus den Kommunen in Graz-Umgebung. Mit monatlichem Newsletter, kostenlosen Erste-Hilfe-Vorträgen in allen Gemeinden, Schwerpunktaktionen an belebten Plätzen und Infoständen bei Gemeindeveranstaltungen will das Rote Kreuz rausgehen und informieren. "Das, was wir hier starten, kostet nichts, hat aber einen großen Wert. Wir wollen den Bürgern die Scheu vor Erster Hilfe nehmen", weiß der Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes, Günter Pichlbauer.
Erste Hilfe kann jeder
"Die meisten Notfälle passieren im privaten Bereich. Deshalb ist es wichtig, alle fünf bis zehn Jahre eine Erste-Hilfe-Auffrischung zu machen. Erste Hilfe kann jeder", so Rotkreuzarzt Schweighofer weiter. "Das größte Problem ist, dass man sich nicht traut. Diese Angst wollen wir nehmen. Wir lassen Sie nicht im Stich. Der Kontakt mit der Rotkreuz-Einsatzstelle bleibt nach dem Notruf aufrecht. Das hat sich ziemlich bewährt", weiß Bezirksgeschäftsführer Markus Schobel aus dem Einsatzalltag zu berichten. Übelbachs Bürgermeister Markus Windisch, der zugleich Finanzreferent beim Roten Kreuz ist, will dafür auch seine Kollegen mit ins Boot holen: "Wir wollen Graz-Umgebung sicherer machen." Und die anwesenden Bürgermeister zeigten sich, auch bei der Erste-Hilfe-Auffrischung mit dem sogenannten "Phantom", hellauf begeistert von der Aktion. Besonders erfreulich zeigt sich das Rote Kreuz über die Tatsache, dass immer mehr Gemeinden im Bezirk sich dafür entscheiden, einen öffentlich zugängigen Laien-Defibrillator anzuschaffen. "Diese Maßnahmen machen in hohem Maße Sinn, sofern auch parallel dazu die Bevölkerung umfassend informiert wird", heißt es vom Roten Kreuz.
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