Passivhäuser mit aktivem Potenzial

Passivhaus aus baubiologisch unbedenklichen Werkstoffen von Schiefer. | Foto: KK
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Betriebskosten ade – im Passivhaus bleiben Energie und Wohnluft-qualität erhalten.

Der Begriff „passiv“ wird im Duden unter anderem als „die Dinge an sich herankommen lassen“ definiert. Im Falle des Passivhauses ist definitiv zurücklehnen angesagt, denn der Energie- und Wärmekreislauf regelt sich bei idealer Planung quasi von selbst. „Sie verbrauchen sehr wenig bis gar keine Energie. Der nötige Restbedarf wird mitunter durch die vom Menschen abgegebene oder beim Kochen erzeugte Wärme gewonnen“, erklärt Karl Puchas, Geschäftsführer der Lokalen Energieagentur in Auersbach.
Die offizielle Kennzahl für den pro Quadratmeter und Jahr benötigten Restheizwärmebedarf liegt gemäß dem Energieexperten bei 10 Kilowattstunden. Die eines Niedrigenergiehauses im Vergleich bei unter 36 Kilowattstunden.
Voraussetzung für eine effiziente Nutzung ist die optimale Wärmedämmung aller Flächen, heißt Dach, Keller, Fundamente und Fenster. Den Rest besorgt die sogenannte kontrollierte Wohnraumlüftung. In regelmäßigen Intervallen wird über ein Lüftungsgerät die gesamte Abluft abtransportiert, der Energieinhalt der Abluft mittels Wärmetauscher zurückgewonnen. „Passivhäuser zeichnen sich vor allem durch ihre sehr hohe Wohnluftqualität aus. Zudem bleibt einem lästiges Lüften erspart“, betont Puchas.
Ein regionaler Pionier in Sachen Passivhaus ist Tischlermeister Karl Schiefer aus Kohlberg. Er beschäftigt sich seit 2003 mit der Materie und setzt mit dem Bio-Vulkanhaus baubiologische Maßstäbe.

Recycelbares Eigenheim
„Das Hauskonzept geht weit über die Idee des reinen Passivhauses hinaus. Nicht nur, dass im Energiebereich der Passivhausstandard erreicht wird, es werden nur baubiologisch unbedenkliche Werkstoffe verwendet. Das heißt, das Haus ist zu 100 Prozent recycelbar“, erzählt Schiefer. Die Kosten für ein Passivhaus beziffert der Experte im Schnitt mit 1.500 Euro pro Quadratmeter. Je nach Qualität der Materialien bis zu 2.000. Zwischen 100 und 150 Euro pendeln sich die Betriebskosten pro Jahr ein.
Bei Förderungs- und allen sonstigen Fragen steht die Interessengemeinschaft Passivhaus mit Rat und Tat zur Seite. „Die EU-Richtlinie ,Nearly Zero Energy’ schreibt bis zum 31.12.2020 die Umsetzung des ,Niedrigstenergiestandards’ im Neubau vor. Für die nationale Umsetzung setzen etwa die neue OIB Richtlinie 6 und beispielsweise die Steiermärkische Ökologische Wohnbauförderung II wesentliche Schritte in diese Richtung. Die höchste Förderung wird für Gebäude im Passivhausstandard gewährt, wobei diese als Mix zwischen rückzahlbaren Annuitätenzuschüssen und nicht rückzahlbaren Förderungsbeiträgen erfolgt“, weiß Herwig Hengsberger, Geschäftsführer der IG Passivhaus in der Region Steiermark/Burgenland.

Passivhaus aus baubiologisch unbedenklichen Werkstoffen von Schiefer. | Foto: KK
Musterbeispiel von modernem effizienten Wohnen: das „Passivhaus Sperl“ in Gutenberg bei Weiz. | Foto: eisenberger
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