'Stübing neu': SOS-Kinderdorf erhält Bauprojekt-Auszeichnung
Das SOS-Kinderdorf in Stübing erhält für sein Bauprojekt die Auszeichnung vom Land Steiermark.
Regelmäßig zeichnet das Land Steiermark die besten Wohnbauten des Landes aus, die entweder mittels Wohnbauförderung als Neubauten errichtet oder durch eine umfassende Sanierung erneuert und verbessert wurden. Zu einem der drei Preisträgern zählt das SOS-Kinderdorf Stübing.
Ein neues Ganzes
Nach über fünf Jahrzehnten toben und intensivem Familienleben war es an der Zeit, den SOS-Kinderdorfkindern in Stübing ein neues Zuhause mit den heutigen Wohnstandards zu schaffen. Pünktlich zum Internationalen Tag der Kinderrechte erfolgte vor drei Jahren der Spatenstich bzw. das größte Bauprojekt der SOS-Kinderdörfer österreichweit. 'Stübing neu' wurde nun als beispielhafter Wohnbau mit einem Preis versehen. "Wir freuen uns, dass es uns offensichtlich gelungen ist, mit dem Bauprojekt 'Stübing Neu' unsere innere Haltung auch nach außen zu transportieren, vorhandene Strukturen neu zu organisieren, Altes zu erkennen, Neues zuzulassen und in ein neues Ganzes zu transformieren", meint Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsleiterin von SOS-Kinderdorf Region Süd, die zusammen mit der Architektin Renate Fuchs und der SOS-Kinderdorfmutter Julie Melzer den Preis von Landesrat Johann Seitinger entgegen nahm. Mit der Auszeichnung wird die Zusammenarbeit von Planer Bauträger und Bauleiter gewürdigt. "Neben all den Rahmenbedingungen und bauplanerischen Aufgaben und Herausforderungen war vor allem auch die Frage, was brauchen unsere Kinder, welche Form ergibt sich aus den Wohn- und Lebensbedürfnissen unserer 75 Kinder in Stübing." Siegfried Schrittwieser, ehemaliger zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter, schaute während der Bauarbeiten damals vorbei und überzeugte sich persönlich davon, "dass das Geld hier gut und richtig angelegt ist. Das SOS-Kinderdorf Stübing wird auch für kommende Generationen ein zeitgemäßes Zu Hause unseren Kindern ermöglichen".
Beim Bau berücksichtigt wurden etliche Komponenten, wie der Denkmalschutz, die Flussbettregulierung, Sonnenausrichtung – vor allem aber die Baustelle an sich bei laufendem Betrieb.
Investiert wird das Preisgeld jetzt für die Nachbetreuung der Kinder und Jugendlichen.
Kurze Chronik
1959 wurde das SOS-Kinderdorf gegründet, ein Jahr danach erfolgte der Baubeginn von zehn Familienhäusern. Bis zur offiziellen Einweihung und Besiedelung bewohnten die SOS-Kinderdorffamilien provisorisch das Schloss. In den 1990er-Jahren wurde schließlich der Neubau eines Kindergartens sowie die Teilsanierung des Schlosses veranlasst – um mit den Jahren eine Generalsanierung des Bestandes gewährleisten zu können, musste sich das Dorf allerdings vom Schloss trennen. 'Stübing neu' besteht heute aus zehn Familienhäusern, die generalsaniert und durch einen Zubau erweitert wurden. Weitere Häuser für zwei Wohngruppen und das Familienrathaus wurden neu hinzugebaut. Im Juni wurde das SOS-Kinderdorf neu eröffnet.
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