Keine Ausreden: Bewegung trotz Kälte
Es muss nicht immer Skifahren oder Eislaufen sein, auch Joggen, Radfahren und Co machen im Winter Spaß.
Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Dennoch: Schnee und Frost sind kein Grund, um auf Sport zu verzichten, denn körperliche Ertüchtigung im Winter wirkt sich nicht nur positiv auf die Kondition und die Muskelkraft aus, sondern stärkt auch das Immunsystem und steigert das Wohlbefinden. Trotzdem ist eine gute Vorbereitung, besonders bei erschwerten Witterungsverhältnissen, von Bedeutung.
Schlecht für die Lunge?
Das Gerücht, Ausdauersport bei Minusgraden sei ungesund für die Lunge, hält sich hartnäckig und drückt die Motivation vieler. Doch bereits wenn man daran denkt, dass beispielsweise Skilangläufer konditionelle Höchstleistungen bei eisigen Temperaturen erbringen, sollte man an diesem Gerücht zweifeln. Auch der steirische Allgemeinmediziner und Facharzt für Innere Medizin Mustafa Omar bestätigt: "Bewegung und vor allem auch Ausdauersport bei Kälte schaden dem Körper eines Menschen mit normalem Immunsystem definitiv nicht und auch die Unsicherheit mancher, sie könnten dadurch an einer Lungenentzündung erkranken, kann ich aus medizinischer Sicht nicht nachvollziehen." Die Angst vor einer Entzündung der Lunge wird vermutlich durch falsche Atmung ausgelöst, denn wer bei Minusgraden durch den Mund atmet, der spürt bald ein Brennen im Bereich der Lunge. Dies deutet aber nicht auf eine Entzündung, sondern lediglich auf eine falsche Atmung hin, denn anders als im Sommer sollte bei Kälte ausschließlich durch die Nase geatmet werden. "Die Schleimhaut der Nase wirkt wie eine Heizung. Die Luft wird bei der Nasenatmung nicht nur befeuchtet und gefiltert, sondern eben auch aufgewärmt", erklärt der Internist.
Richtige Ausrüstung
Ganz nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" sollte das Gewand zum Sporteln bewusst gewählt werden. Atmungsaktive Thermo-Funktionswäsche sollte dabei ein fixer Bestandteil der Kleidung sein, denn das spezielle Gewebe leitet einerseits den Schweiß ab und speichert andererseits die Körperwärme.
Wichtig ist, dass nicht zu warme Kleidung gewählt wird. Es ist daher ein gutes Zeichen, wenn der Sporttreibende beim Verlassen der Wohnung ein leichtes Kältegefühl verspürt. Wer in dicker Kleidung nach draußen kommt, der wird später zu viel schwitzen, und die Gefahr, sich unter anderem beim Ablegen der Kleidung zu erkälten, steigt um einiges. Beim Schuhwerk eigenen sich besonders Schuhe aus wasserabweisenden Materialien und mit gutem Sohlenprofil, beispielsweise Traillaufschuhe. Viele Experten raten zudem, weder auf eine Mütze beziehungsweise ein Stirnband noch auf Handschuhe zu verzichten.
Abschließend appelliert Omar noch an alle Sportler: "Wer Fieber hat, sollte auf keinen Fall Sport betreiben. Ein leichter Schnupfen ist für einen normal-gesunden Körper kein Problem, sobald allerdings auch Fieber auftritt, bedeutet dies körperliche Schonung, bis man zwei bis drei Tage fieberfrei ist, da sonst eine lebensgefährliche Herzmuskelentzündung auftreten kann." Und noch ein Tipp: Klar formulierte Ziele sind eine Möglichkeit, gegen den besonders im Winter bemerkbaren inneren Schweinehund effektiv anzukämpfen. Auch Sport in der Mittagspause statt am Abend in der Dunkelheit soll helfen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.