"Ehrgeizig muss man schon sein"
Die WOCHE traf diesmal Andreas Schober von ASE Facility Services in Feldkirchen bei Graz.
WOCHE: Wie kam es eigentlich zur Gründung von ASE Facility Services?
Andreas Schober: Ich habe damals in einem Immobilienunternehmen gearbeitet und war unter anderem in der Hausverwaltung tätig. Wir haben eine Firma gesucht, die unseren Qualitätsansprüchen gerecht wird. Das war unmöglich zu finden. Nach der dritten Firma haben wir gesagt, wir gründen selbst eine Firma. Diese Herausforderung durfte dann ich übernehmen. Am Anfang haben wir mit zwei Mitarbeitern begonnen und nur interne Aufträge abgewickelt. 2014 habe ich mich dann dazu entschlossen, mich völlig selbstständig zu machen.
Welche sind die Hauptaufgaben Ihres Unternehmens?
Generell sind wir in der Gewerbe-Gebäudereinigung tätig. Die Branche selbst ist sehr umfangreich. Das kann eine laufende Unterhaltsreinigung oder aber eine projektbezogene Sonderreinigung sein. Wir unterscheiden generell zwei Kundengruppen. Auf der einen Seite sind es knapp 30 Hausverwaltungen, für die wir laufend über 150 Siedlungen steiermarkweit betreuen, und Firmenkunden, für die wir auch verschiedenste Dienste erbringen.
Auf welche Tugenden darf man in der Reinigungsbranche auf gar keinen Fall vergessen?
Wir sind ein junges, dynamisches Team, das sicher sehr ehrgeizig ist. Der Anspruch auf Qualität und Zuverlässigkeit ist uns sehr wichtig. Natürlich soll es auch für den Kunden leistbar bleiben. Und flexibel muss man in unserer Branche auf alle Fälle auch noch sein.
Ihr Unternehmen bietet auch Entrümpelung und Delogierungs-Dienstleistungen an. Ein schwieriger Teil der Arbeit?
Bei Delogierungen ist es teilweise so, dass die Mieter gar nicht mehr in der Wohnung sind, bereits ausgezogen sind oder damit ohnehin schon gerechnet haben. Es ist natürlich keine Wohnung gleich. Es gibt Wohnungen, wo man die Tür von außen gerne wieder schließt, oder solche, wo dir kleine Kinder in die Augen schauen. Das ist natürlich nicht schön. Es ist generell schwierig, aber so schlimm es auch klingen mag, es ist schon Routine. Je öfter man es macht, desto einfacher wird es. Wir haben immer das gleiche Team vor Ort und mischen uns bei den Verhandlungen nicht ein. Aber diese typischen Messi-Wohnungen aus dem Fernsehen sind wirklich ganz selten.
Mit welchen aktuellen Herausforderungen muss Ihre Branche umgehen können?
Früher waren die Rahmenbedingungen vielleicht einfacher, eine Firma aufzubauen, aber das kann keine Ausrede sein. In unserer Branche kenne ich leider keine wirklich erfolgreichen Jungunternehmer. Mittlerweile haben viele internationale Konzerne in Österreich Fuß gefasst. Die Margen sind nicht so hoch, dafür ist das Risiko aber auch ziemlich gut kalkulierbar. Als kleines Unternehmen muss man es besser machen. Der Kunde kann letztendlich selbst entscheiden, was er für gut und richtig hält.
Wie sehen die unternehmerischen Pläne für die Zukunft aus?
In den letzten Jahren hat sich viel getan bei uns. Darauf bin ich natürlich auch stolz. Wir werden mittlerweile am umkämpften Markt gut wahrgenommen und müssen zum Glück nicht bedingungslos wachsen. Solange es mir eine Freude bereitet, werden wir aber daran arbeiten.
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