Herbstzeit ist Schreibzeit!

Birgit Krenn macht kein Hehl aus ihrer Liebe zum Schreiben
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  • Birgit Krenn macht kein Hehl aus ihrer Liebe zum Schreiben
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"Zahnpasta fehlt und du mir auch", textete Reinhard Mey über die kleinen Zettel seiner Frau, die sein Alltagsleben bereichern ("Deine Zettel"). 
Kleine Botschaften oder große Geschichten - schreiben kann man immer und überall. Ein Stückchen Papier, ein Stift - und schon wird ein beinahe entfliehender Gedanke doch festgehalten...
Nun, an den kürzer werdenden Tagen mit dem schwindenden Licht, bekommt man vielleicht Lust, sich mit anderen auszutauschen und gemeinsam Schreiberfahrungen zu sammeln.
Birgit Krenn, Poesiepädagogin und selbst Schriftstellerin, gründete "Erlebnis Sprache" und erzählte mir vom Schreiben und ihren Ideen.

• Warum ist es für Menschen spannend, selbst (eigene?) Geschichten und Gedanken zu Papier zu bringen?

Dafür gibt es bestimmt unterschiedliche Gründe. Die Lust am Erschaffen, am Spielen, das Austesten von Möglichkeiten, vielleicht sogar den eigenen. Der Wunsch, gesehen und gehört zu werden. Dass man im Schreiben die Möglichkeit hat, mit anderen über die wirklich wichtigen Dinge zu kommunizieren und sich nicht erst durch den Small talk kämpfen muss, um ein Gegenüber zu erreichen. Als Schreibende kann ich dort ansetzen, wo es wirklich um etwas geht.

Das Interesse am Leben, an den Menschen gehört für mich dazu. Ohne Interesse, ohne die Lust am Ergründen, kann es keine „wahrhaftigen“ Texte geben – welche fiktiven Welten sie auch beschreiben mögen. Nicht zuletzt fasziniert uns auch der Teil, der sich nicht erklären lässt, der immer dann passiert, wenn wir im Schaffensprozess die Kontrolle aufgeben und es einfach tun – und dann selbst überrascht sein dürfen von dem, was da auf dem Papier steht.

• Du bietest Menschen die Möglichkeit, das in deinen Schreibgruppen zu tun. Welche Gruppen gibt es und wie läuft das denn dort ab?

Aktuell biete ich zwei unterschiedliche Kurse in Graz an. Den SchreibTREFF im Haus der Baubiologie und die „Schreibzeit“ im Begegnungszentrum Graz-Süd in Liebenau. Darüber hinaus biete ich noch Kurse an der VHS Oberes Murtal und Online-Schreibbegleitung bzw. -Coaching für Autorinnen und Autoren, die an größeren Projekten wie einem Roman oder einer Autobiografie arbeiten.

Zu den Kursen bringe ich Anregungen mit, in Form einer Textzeile, eines Bildes, einer bestimmten Fragestellung etc. Themenverfehlungen kann es keine geben. Ich setze nur den Impuls. Wohin der die Schreibenden führt, liegt ganz bei ihnen. Das hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, nicht zuletzt von der Tagesverfassung. Es ist in Ordnung, wenn man einmal nicht so richtig in Schwung kommt. Das gehört eben auch dazu. Vielleicht findet man trotzdem zu einer Idee, die dann ein anderes Mal zur Umsetzung kommt.

Der SchreibTREFF richtet sich an Schreibende, die meist schon fertige Texte mitbringen und Rückmeldungen dazu bekommen möchten. Die unterschiedliche Meinungen schätzen, gerne an Texten und Formulierungen feilen und die Geduld und den Willen – auch die Lust – zur Überarbeitung mitbringen.

In der „Schreibzeit“ geht es in erster Linie darum, bei sich selbst als Schreibende oder Schreibender anzukommen. Die Lust am Spiel, am Erforschen und Erschaffen zu spüren und zu leben. Sich etwas zu trauen, auszuprobieren, ohne gleich darüber zu urteilen oder beurteilt zu werden.

• Wie groß sind die Gruppen? Und wer kann daran teilnehmen?

Beim SchreibTREFF sind 4 bis 6 Teilnehmende ideal, in der Schreibzeit kann ich bis zu 10 Anmeldungen annehmen. Teilnehmen kann jeder, der gerne schreibt und die kreative Energie einer Gruppe genießen kann, ohne Angst davor zu haben, sich messen zu müssen.
Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Sich nicht mit anderen messen zu müssen, sondern die Gedanken einfach kommen lassen zu können.

• Geht ihr mit den Texten auch an die Öffentlichkeit?

Einmal im Jahr findet im palaver in Graz das „Lesefest“ statt. Wir feiern das Schreiben und die Freude am kreativen Prozess, indem wir einen Nachmittag lang aus unseren Texten vortragen. Auch für die Autorinnen und Autoren ist es immer wieder interessant zu hören, wie unterschiedlich die Texte zu einer bestimmten Anregung ausfallen können.
Diesen Herbst wird eine Anthologie mit Ergebnissen aus 10 Jahren Schreibwerkstatt „Erlebnis Sprache“ auf den Markt kommen.

• Wie bist du selbst zum Schreiben gekommen? Was bedeutet dir das Schreiben?

Ich glaube, man sucht sich sein Medium nicht bewusst aus. Ob man sich über Farben, Materialien, Musik Sprache oder mehreres ausdrückt, entscheidet sich sehr früh. Ich mag einfach Geschichten und ich brauche das geschriebene Wort, um Erklärungen für mich zu finden. Ich muss die Dinge benennen, damit sie für mich wirklich, greifbar werden. Eine Sehnsucht nach Genauigkeit, nach Aufrichtigkeit gehört da wohl auch dazu und, trotz allem, immer wieder auch das Spiel und die Freude daran, wie etwas klingt oder klingen kann.

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Wer nun Lust bekommen hat, selbst zu Tinte und Papier (oder zum Notebook ;-) ) zu greifen, der findet HIER weitere Infos.

Birgit Krenn macht kein Hehl aus ihrer Liebe zum Schreiben
Papier und Stift - und schon kann es losgehen! | Foto: Birgit Krenn
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