Mit Kind und Kegel: Wie der Familienurlaub alle glücklich macht

Foto: Bilderbox
2Bilder

Der nächste Urlaub kommt bestimmt und ziemlich sicher soll er wunderbar werden: Relaxen im Wellnessbereich oder einen Abenteuerspielplatz erkunden – jedes Familienmitglied hat mitunter seine eigenen Vorstellungen davon. Aber: Mit den hohen Erwartungen hat man auch häufig Konflikte im Gepäck.
Die Grazer Psychotherapeutin und Erziehungswissenschaftlerin Isabella Pittner-Meitz hat Tipps für einen gelungenen Familienurlaub parat. „Schon im Vorhinein kann man Vorkehrungen treffen, die schöne Urlaubserlebnisse wahrscheinlicher machen“, sagt sie.

Der Plan
Hilfreich sein kann eine Familienkonferenz, bei der man alle Wünsche bespricht und den Urlaub gemeinsam plant. Auch das Kind soll dabei mitentscheiden dürfen: „Kinder sollten altersadäquat einbezogen werden – etwa in die Wahl des Urlaubsorts“, rät Pittner-Meitz.
Bei der Besprechung können dann auch
bestimmte Aufgaben verteilt werden. Das Kind kann zum Beispiel seinen Koffer selbst packen und sich ein paar Reisespiele überlegen.

Lass uns reden!
Jeder sagt, was er sich wünscht und alle anderen hören zu: So kann die Familienkonferenz funktionieren. Wichtig dabei sind klare „Ich-Botschaften“ und aktives Zuhören.
Laut Pittner-Meitz fördern solche Konferenzen die Konfliktfähigkeit der Familie: „Gemeinsam entwicklet man Strategien für Probleme, die man vielleicht aus dem letzten Urlaub oder dem Alltag kennt.“ Nebenbei
erarbeitet man sich Kommunikationsregeln, die in schwierigen Situationen hilfreich sind und den Zusammenhalt der Familie stärken.

Erwartungen zurückschrauben
Wenige Tage vor dem Urlaub steigt oft nicht nur die Vorfreude ins Unermessliche, sondern auch die Erwartung an den Partner, die Kinder, den Urlaubsort, die Unterkunft, das Essen, …
„Haben Sie realistische Vorstellungen von Ihrem Urlaub“, rät die Expertin. Denn: Je höher die Erwartungen sind, umso wahrscheinlicher wird man von der Realität enttäuscht.

Wir sehen uns später!
Familienurlaub heißt nicht, dass man zwangsweise jede Minute mit dem Rest der Familie verbringen muss. Denn: Jeder braucht mal Zeit für sich.
Während die Mutter im Spa relaxt, kann der Vater mit den Kindern Sport machen. Und: Die Sprösslinge überstehen sicher auch ein paar Stunden in der Hotelkinderbetreuung bestens. Dann freuen sich alle umso mehr auf eine gemeinsame Zeit.

Erholung für Eltern
„Um ein Erholungsgefühl mit nach Hause zu nehmen, sollten die Eltern im Urlaub auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achten“, sagt Pittner-Meitz. Denn: Nur wenn die Eltern selbst auch einmal abschalten, können sie ihre elterlichen Aufgaben dann wieder gut erfüllen.
„So wie jedes Kind eine regelmäßige Phase der ungeteilten Aufmerksamkeit braucht, benötigen Eltern Pausen, in denen sich die Kinder selbst beschäftigen. Es ist nicht egoistisch, sich Zeit zu nehmen und Kraft zu tanken, sondern absolut erforderlich.“

Urlaub im Alltag
Nicht immer ist eine Reise ins Ausland nötig, um sich zu erholen: Urlaub kann man auch in der gewohnten Umgebung machen. Wie? Indem man sich bewusst Zeit nimmt und abseits der familiären Routine gemeinsam Ausfüge unternimmt. Zum Beispiel: im Garten zelten, ein Baumhaus bauen oder gemeinsam die Stadtgeschichte entdecken. „Das spart nicht nur Geld – man hat auch sicher immer alles eingepackt und bewährte Rückzugsräume in der Nähe“, meint
Pittner-Meitz.

Kontakt
Praxis für Psychotherapie & Paartherapie
Isabella Pittner-Meitz, David-Herzog-Platz 1,
8020 Graz, Tel. 0676/ 92 82 466

Lucia Schnabl

Foto: Bilderbox
Foto: Bilderbox
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.