Graz: Wer reicht uns das Wasser?

Foto: Sator
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Ein Grazer verbraucht durchschnittlich 130 Liter Trinkwasser pro Tag. Im Jahr werden rund 19 Millionen Kubikmeter Wasser über das mehr als 860 Kilometer lange städtische Kanalnetz verteilt.
In der Wasserwerkgasse in Andritz sind alle Tätigkeitsfelder der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung zu einem Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft vereint worden. Ohne dieses fließt in Graz kein Tropfen Wasser. Die Holding Graz versorgt ein Gebiet von rund 100 Quadratkilometer mit Wasser und ist der viertgrößte Versorger Österreichs.
Aber woher kommt das klare Nass denn eigentlich? Rund 30 Prozent des Grazer Wassers kommen vom Hochschwab, etwa 40 Prozent aus dem Wasserwerk in Friesach und ungefähr 30 Prozent aus dem Wasserwerk in Andritz. Im Falle einer Störung gibt es noch ein zusätzliches Wasserwerk in Feldkirchen, das das Grazer Stadtgebiet mit Wasser versorgen kann.

Völlig naturbelassen
Die Sicherstellung der Wasserqualität wird durch immer stärkere Beslastung der Umwelt durch Chemikalien, unsachgemäße Düngung und mangelhafte Abwasserbeseitigung problematischer. Deswegen wurden rund um die Wasserwerke große Bereiche der Einzugsgebiete zu Schutz- und Schongebieten erklärt. Die Qualität des Wassers, das aus dem Untergrund gefördert wird, ist deswegen so gut, dass es völlig naturbelassen – nicht desinfiziert, nicht gechlort – in die Grazer Leitungen kommt. Es gibt nur wenige Hauptstädte in Österreich, wo dies noch der Fall ist.

Regelmäßige Kontrolle
"Wir überwachen die Qualität des Grazer Trinkwassers nahezu täglich", schildert Harald Schmölzer, Leiter der Untersuchungsstelle. "Wir untersuchen Grundwasser im Einzugsgebiet. Zusätzlich haben wir rund 35 Probenahmestellen im Grazer Rohrnetz und auch bei Verbrauchern in öffentlichen Gebäuden, Kindergärten, Schulen und Privatpersonen wird regelmäßig kontrolliert." Parameter wie Wasserhärte, Pestizide, Industriechemie Mineral- und Indikatorstoffe werden untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den mikrobiologischen Parametern wie Keimzahlen oder fäkale Verunreinigungen. "Wir hatten nie eine Grenzwertüberschreitung", garantiert Schmölzer die Qualität der letzten Jahre.

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