Know-how aus der Steiermark
Uni Graz forscht an Wirkstoff gegen Cholera

Die Biochemikerin Nina Gubensäk forscht, um die Cholera stoppen zu können. | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
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1831 erreichte die Cholera die Steiermark. Man sagt, dass in der Oststeiermark 24 Menschen durch die Seuche starben. Heute ist die hochinfektiöse Durchfallerkrankung hierzulande ausgerottet. Das ist aber nicht überall auf der Welt der Fall. Eine Forscherin der Uni Graz ist dabei, einen Wirkstoff gegen den Keim, der die Cholera auslöst, zu entwickeln.

STEIERMARK/GRAZ. Seit dem Jahr 1960 gilt die Cholera offiziell schon als Pandemie, und sie ist nur schwer zu behandeln. In Österreich ist sie meldepflichtig, sogar der Verdacht muss bekanntgegeben werden. Die lebensgefährliche Durchfallerkrankung grassiert vorwiegend in Entwicklungsländern und kann innerhalb weniger Tage zum Tod führen. Sie wird durch das Bakterium Vibrio Cholerae ausgelöst. 

Dank der modernen Forschung ist heute vieles möglich. (Symbolfoto) | Foto: Labor Dr. Gernot Walder
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Die Biochemikerin Nina Gubensäk beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit diesem Bakterium und ist an der Universität Graz in den Forschungsgruppen zur Strukturbiologie rund um Tea Pavkov-Keller und Klaus Zangger eingebunden.

Hilfe von Graz aus

Die Grazer Gubensäk möchte mit ihrer Forschung herausfinden, wie der Krankheitserreger genau funktioniert, vor allem aber, wie man ihn bekämpfen kann. "Hier in Europa wird die Gefahr unterschätzt", sagt sie. Denn: sobald es in einer Region zu Krisen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, steige das Risiko für einen Ausbruch der Seuche stark an. Ein Beispiel dafür ist der Süden Afrikas, wo seit 2022 eine der schlimmsten Cholera-Epidemien der vergangenen Jahrzehnte wütet, wie die New York Times aktuell berichtet. Mit dem Know-how der Uni Graz will man in Zukunft helfen.

Die Grazerin beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Bakterium. | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
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Das Bakterium einfach erklärt

Es hat sozusagen zwei unterschiedliche Designs: In der ersten Form ist es inaktiv im Wasser und kann hier lange überleben. Sobald es vom Menschen aufgenommen wird, wechselt es in den aktiven Zustand und wird zum gefürchteten Krankheitserreger. Doch woher weiß es eigentlich, dass es im Körper ist? Dieser Frage geht Gubensäk mit weiteren Wissenschafterinnen und Wissenschaftern nach. Und sie hat schon eine erste Antwort darauf: "Unter der Schutzhülle des Bakteriums befinden sich zwei Proteine, ToxR und ToxS. Diese können die Gallensäure in unserem Verdauungssystem erkennen und funktionieren wie eine Art Schalter. Einmal aktiviert, produziert das Bakterium das krankheitsauslösende Choleratoxin und wird zu einer Art Giftfabrik", so die Biochemikerin.

In den Laboren der Meduni Graz wird geforscht. | Foto: MedUni Graz
  • In den Laboren der Meduni Graz wird geforscht.
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In Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz sucht sie nun nach Wirkstoffen, die genau diesen Schalter blockieren können. Es gibt schon einige vielversprechende Kandidaten, die jetzt im Labor getestet werden. "Es gibt Varianten des Erregers, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind. In diesem Fall könnten solche Wirkstoffe ebenfalls helfen."

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Dank der modernen Forschung ist heute vieles möglich. (Symbolfoto) | Foto: Labor Dr. Gernot Walder
In den Laboren der Meduni Graz wird geforscht. | Foto: MedUni Graz
Die Grazerin beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Bakterium. | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
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