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Geriatrische Gesundheitszentren
Arbeiten im Albert Schweitzer Hospiz

Abschied nehmen: Das Team des Albert-Schweitzer-Hospiz begleitet jene Menschen, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist. | Foto: pixabay.com
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  • Abschied nehmen: Das Team des Albert-Schweitzer-Hospiz begleitet jene Menschen, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist.
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Im Albert Schweitzer Hospiz der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) werden schwer kranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet. Davon, dass das Hospiz nicht nur ein Ort der Ruhe und Geborgenheit, sondern auch voller Leben ist, erzählen Stationsleiterin Petra Valda und Ärztin Lisa Pieringer.

GRAZ. Einen Ort, an dem sterbende und schwer kranke Menschen begleitet werden, würde man sich eher düster vorstellen. Das Bild, das Stationsleiterin Petra Valda und Ärztin Lisa Pieringer vom Albert Schweitzer Hospiz der Geriatrischen Gesundheitszentren Graz (GGZ) zeichnen, ist allerdings ein ganz anderes: "Das Hospiz ist ein Ort an dem Menschen sterben, aber es muss kein dunkler Ort sein. Man darf dort weinen genauso wie lachen", sagt die Stationsleiterin. "Es ist viel Leben im Hospiz", ergänzt Pieringer. 

Stationsleiterin Petra Valda möchte das Thema Sterben enttabuisieren.  | Foto: Jorj Konstantinov
  • Stationsleiterin Petra Valda möchte das Thema Sterben enttabuisieren.
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Mitgefühl statt Mitleid

Offen über die Themen Sterben, Tod und Trauer zu sprechen – mit Patientinnen und Patienten aber auch Angehörigen – ist ein wesentliches Gebot im Hospiz. "Ich habe keine Berührungsängste mit dem Thema", verrät die junge Ärztin. In der Palliativmedizin zu arbeiten, empfindet Pieringer daher als besonders sinnerfüllend. "Es war immer mein Wunsch, als Pflegende mit Schwerkranken und sterbenden Menschen zu arbeiten, weil ich gemerkt habe dass ich es gut kann und dass mir diese Art der Begleitung Freude macht", schildert Valda ihre Liebe zu ihrem Beruf. 

"Der Tod gehört zum Leben und das darf man nicht tabuisieren."
Petra Valda

Was es auf jeden Fall brauche, um in einem Hospiz zu arbeiten, sei ein großes Maß an Empathie. "Man muss aber unterscheiden zwischen Mitgefühl und Mitleid", ist sich Valda sicher. "Wenn ich selber leide, hat niemand etwas davon. Aber Mitgefühl habe ich immer."  Dennoch gäbe es Momente, die auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hospiz besonders schwierig sind.

Lisa Pieringer arbeitet als Ärztin im Albert Schweitzer Hospiz. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Lisa Pieringer arbeitet als Ärztin im Albert Schweitzer Hospiz.
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Im Hospiz steht das Leben im Vordergrund

Mit Zusammenhalt im Team und Ritualen schafft man Abhilfe: "Wenn jemand verstirbt, zünden wir die Kerze im Gang an." Valda erinnert sich an einen schönen Abschied eines Patienten: "Er war Bergsteiger, also haben wir ihm auf seinen Wunsch hin seine Bergkleidung – von der langen Unterhose bis zur Gore-Tex-Hose angezogen. Es ist wichtig, welches Bild bleibt."

Soweit es möglich ist, wird im Albert Schweitzer Hospiz ein normaler Alltag gelebt. Jeder Tag ist anders – man versuche, den Tag nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten zu gestalten. "Eine Patientin war neun Monate bei uns und ihr Ehemann hat jeden Tag hier übernachtet", berichtet Valda. "Es war wie in einer WG: Er ist in der Früh in seinem Pyjama raus zur Kaffeemaschine und jeden Tag von hier aus zur Arbeit gegangen." 

Betroffene und Angehörige werden also in die Betreuung mit einbezogen. So werden im Albert Schweitzer Hospiz die Selbstbestimmung und Würde von Schwerstkranken und Sterbenden bis zum Schluss erhalten und Lebensqualität bestmöglich gewahrt.

Mehr Infos auf www.ggz.graz.at

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