Elevate Festival 2021
Das Momentum zelebrieren

Es ist wieder soweit: Das Elevate bringt Musik, Kunst und Diskurs in die Stadt. | Foto: KK
3Bilder
  • Es ist wieder soweit: Das Elevate bringt Musik, Kunst und Diskurs in die Stadt.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Ludmilla Reisinger

Orientalische Klänge, immersive Traumbilder und Fahrstuhlmusik: Seit 16 Jahren findet das Elevate-Festival in Graz statt und bringt Diskurs, zeitgenössische Musik und moderne Kunst zusammen.

Noch bis Sonntag, 8. August wird im Grazer Stadtraum diskutiert, aufgelegt und gestaunt, alles unter dem Motto "Momentum". Kaum etwas könnte besser zum Elevate-Festival passen, findet Festival-Leiter und Mitbegründer Bernhard Steirer. 

Ein Momentum schaffen

"Das Ziel eines Festivals ist es ja immer, Signifikanz zu erreichen, eben ein Momentum zu schaffen." Nicht mit dem Festival ansich, sondern auch mit den Inhalten aus den Bereichen Musik, Kunst und Diskurs, die präsentiert werden. "Uns ist es immer wichtig, die unbekannte Künstler sozusagen nach oben zu heben - Elevate eben - und die Besucher mit etwas Neuem in Berührung zu bringen", so Steirer. 

"Momentum, das
[richtiger, geeigneter] Augenblick, Zeitpunkt"

Dafür steht 2021 viel auf dem Programm. So viel, dass die Entscheidung, was man sich zuerst ansehen soll. gar nicht so leicht zu fällen ist. Steirer hat ein paar Höhepunkte für das Wochenende parat: 

Freitag: Diskussion zur Clubkultur

Heute (6. August) dreht sich alles ums Abfeiern: Bei einer Diskussion loten die Elevate-Sprecher und Gäste am Abend aus, welchen Stellenwert Clubs in der Gesellschaft haben. "Wir wollen darüber vor dem Hintergrund reflektieren, dass die Clubs jetzt fast eineinhalb Jahre geschlossen waren. Uns geht es um eine Neubewertung von Clubs und Konzerthäusern, auch im Vergleich zu traditionellen Kulturstätten wie der Oper", beschreibt Steirer. Er ist überzeugt: Clubs und Opernhäuser sind eigentlich zwei komplimentäre Kulturstätten und schließen sich nicht gegenseitig aus. Zu Gast sind unter anderem der Mitbegründer des
legendären Tresor Clubs Berlin, Dimitri Hegemann und Martina Brunner von der Vienna Club Commission.

Dimitri Hegemann diskutiert über Clubkultur.  | Foto: KK

Das Diskursprogramm des Festivals ist übrigens bei freiem Eintritt zu besuchen und zieht sich noch bis Sonntag. Neben Investigativjournalismus und Fake News steht hier auch noch das Thema "Klimakrise" an. Für Letzteres ist sogar der nigerianische Aktivist Wole Adegbule zu Gast. 

Samstag: Elektro im Volksgarten

Am Samstag steht elektronische Musik an: Ab 14 Uhr wird im Augarten aufgespielt. Mit internationalem Line-Up, wie Steirer stolz betont. So gibt es etwa die tunesisch angehauchte Musik der Künstlerin Azu Tiwaline zu hören (Kostprobe, siehe unten) sowie die Berliner Künstlerin Dr. Rubinstein und die österreichische Gruppe Bocksrucker & Heap. Ab 21 Uhr geht die Party dann im Orpheum weiter, wo noch bis halb vier aufgelegt und Clubmusik zelebriert wird. 

Für zwischendurch: Ein wenig Kunst 

Die Kunstschiene des Elevate-Festivals sei über die Jahre immer mehr gewachsen, so Steirer. Auch dieses Jahr gibt es abseits des Diskurs- und Musikprogamms einiges zu sehen. Etwa auf der Studiobühne der Oper, wo der Künstler Lorem unter dem Titel "Distrust Everything" (="Allem Misstrauen") in seine eigenen Traumwelten entführt. Über mehrere Bildschirme und einen verspiegelten Boden werden die aufgezeichneten Traumbilder zum immersiven Erlebnis: "Die Besucher sind von vier Seiten von Bildern umgeben und können direkt ins Geschehen eintauchen", beschreibt Steirer. Jeweils von 13 bis 20 Uhr ist die Ausstellung bei freiem Eintritt zu erleben. 

Traumbilder von allen Seiten: Die Installation "Distrust Everything" zeigt aufgezeichnete Träume im 4D-Modus.  | Foto: KK
  • Traumbilder von allen Seiten: Die Installation "Distrust Everything" zeigt aufgezeichnete Träume im 4D-Modus.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Ludmilla Reisinger

Liftmusik fürs ganze Jahr 

Für alle, die es am Wochenende noch nicht schaffen: Die Spuren des diesjährigen Elevate Festivals werden noch länger in der Stadt bleiben. So etwa im Schloßberglift, in dem seit gestern Musik des britischen Komponisten Brian Eno läuft, der vor allem für Ambient Music weltbekannt ist. "Er hat vier Stücke extra für diesen Zweck komponiert, die noch bis Ende des Jahres im Lift laufen werden", sagt Steirer stolz.

Die Installation "Music for Elevators" hat nur einen Nachteil: Im Gegensatz zu vielen Elevate-Programmpunkten ist es nicht ganz gratis, Enos Stücke zu hören. Eine Fahrt kostet immerhin 1, 90 Euro und um alle Stücke zu hören, muss man wohl oder übel zwei, dreimal fahren.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.