Geschwindigkeitsbegrenzung feiert Jubiläum
30 Jahre 30er Zone in Graz
Seit genau 30 Jahren gibt es in Graz das Tempolimit 30. Der ehemalige Vizebürgermeister Erich Edegger erntete für die revolutionäre Begrenzung viel Kritik. Was damals äußerst umstritten war, wird heute als ganz normal angesehen.
GRAZ. Am 1. September 1992 wurden alle Nebenstraßen in der steirischen Landeshauptstadt zur 30er-Zone. Die Vorrangstraßen blieben bei ihrer 50er Begrenzung. Der damalige Vizebürgermeister Erich Edegger musste mit viel Kritik und Unmut zurecht kommen. Der Großteil der Grazer Bewohnerinnen und Bewohner war nämlich gegen das Tempolimit.
"Zu viel Verkehr für eine solch niedrige Geschwindigkeit", war einer der Kritikpunkte. Viele Grazerinnen und Grazer befürchteten massive Staus. Die Senkung der Unfallzahlen konnte die Bewohnerinnen und Bewohner der Landeshauptstadt im Laufe der Zeit doch umstimmen. Der Abfall war nicht gering, immerhin machen die Nebenstraßen 80 Prozent des Grazer Verkehrsnetzes aus.
Weltweiter Vorreiter
Graz war die allererste Stadt weltweit die das Tempolimit 30 flächendeckend einführte. Auch heute ist das noch bekannt. Vor einigen Jahren hat man sich sogar aus Brüssel in Graz gemeldet und nach Tipps gefragt. Damals stand man in der belgischen Hauptstadt noch vor der großen Herausforderung der Einführung des Tempolimits.
In Brüssel musste man sich der gleichen Kritik wie in Graz vor 30 Jahren stellen. Die Regierung blieb aber standhaft, denn die Anzahl der Verletzten im Verkehr wäre beunruhigend hoch gewesen. So konnte man das Tempolimit nach österreichischem Vorbild einsetzen. Heute denkt die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner bereits an das Tempolimit 20. Das ist in sogenannten Begegnungszonen, wie zuletzt am Lendplatz, provisorisch schon der Fall.
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