Breite Front gegen AK-Studie zu Gütesiegeln

Vulcano ist als Produktmarke ?Opfer? einer Gütesiegelbewertung geworden. Das vielfach gefeierte Produkt kam in einer AK-Studie schlecht weg.
  • Vulcano ist als Produktmarke ?Opfer? einer Gütesiegelbewertung geworden. Das vielfach gefeierte Produkt kam in einer AK-Studie schlecht weg.
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Landwirtschaftskammer und Markenproduzenten empören sich über "irreführendes" Ergebnis.

Wenn's stimmen würde, wäre es ja zu verstehen, aber das tut es nicht", ist Bettina Habel von Vulcano betroffen. Die Schinkenmanufaktur wurde "Opfer" einer Studie der Arbeiterkammer mit dem Titel "Gütesiegel, Marken und Logos auf dem Prüfstand aus Verbraucherperspektive". Mit null Punkten wurden Vulcano-Produkte als "irreführend" in Sachen Überprüfbarkeit, Transparenz und Kontrolle eingestuft. "Wir sind ein Ama-Gütesiegelbetrieb und haben ein strenges Qualitätsmanagement", wundert sich Habel über die für sie nicht nachvollziehbare Punktewertung. In der Presseaussendung der Arbeiterkammer zur eigenen Studie wird eingeleitet: "Lebensmittel-Gütesiegel suggerieren den Verbrauchern eine besondere Qualität der Produkte." Vielmehr werde nun seitens der Arbeiterkammer "irreführend" schlechte Qualität suggeriert, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski empört.

Markenverunglimpfung

Die Landwirtschaftskammer reagierte auf die Veröffentlichung prompt. "Die Studie verunglimpft ehrliche Lebensmittelproduzenten, die auf saisonale und regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen sowie hundertprozentiger Rückverfolgbarkeit bis zum Bauern setzen?, kritisiert Wlodkowski. Dazu komme, dass Marken wie "frisch-saftig-steirisch", "Gutes vom Bauernhof", "Weizer Berglamm" (auch sie kamen in der Studie schlecht weg) und eben "Vulcano" strenge, nachvollziehbare nationale und internationale Qualitätsmanagementsysteme umsetzen würden.
"Es geht um die Wahrnehmung", meint dazu die Autorin der Studie, Susanne Bauer. Die Zeichen und nicht die Lebensmittel selbst seien Gegenstand der Prüfung gewesen. "Die Studie sagt nichts über die Qualität des Produkts selbst aus", betont die für den Bereich Marktforschung zuständige AK-Referentin. Ein schwacher Trost für die betroffenen Markenbetriebe, die von der unabhängigen Verbraucherinitiative "e.V. Berlin" per Mail um Produktinformation gebeten worden seien, und sich nun als Opfer schlechter Recherche fühlen.

Wahrnehmungsproblem

"Wenn es wirklich um die Wahrnehmung gegangen wäre, wäre das Ergebnis anders ausgefallen", gibt man sich bei Vulcano zuversichtlich. "Wir sind vollkommen transparent, empfangen unsere Kunden im Betrieb, haben ein eigenes Qualitätsmanagement entwickelt und sind AMA-geprüft. All unser Qualitätsbemühen geht in die Marke." Vulcano werde beim Kunden als Marke höchster Qualität wahrgenommen.
Zwölf steirische Qualitätssiegel ließ die Arbeiterkammer prüfen. Darunter waren nicht nur Gütesiegel, sondern auch Produktmarken, was hinsichtlich Bewertung und Vergleichbarkeit auch von jenen Betrieben, die bestens abschnitten, darunter auch Schirnhofer und Steirerhuhn von Lugitsch, teils kritisch gesehen wird. Die Ansprüche an Marke und Gütesiegel seien unterschiedlich.
heimo.potzinger@woche.at
roman schmidt@woche.at

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