Obdachloser in Graz angezündet
Caritas und VinziWerke zeigen sich tief betroffen
Sowohl Caritas Steiermark als auch die Grazer VinziWerke sind erschüttert von der Gewalttat, die ein 52-jähriger Obdachloser in der Nach auf Samstag am Grazer Lendplatz erfuhr. Das Opfer wurde von einem noch unbekannten Täter angezündet. Die Verantwortlichen der Caritas und der VinziWerke betonen, dass ihre Türen für von Obdachlosigkeit betroffene Personen offen stehen.
GRAZ/STEIERMARK. „Wir sind erschüttert und tief betroffen, über diese neue Dimension der Gewalt gegen Obdachlose, die wir schwer verurteilen“, zeigt sich Nora Tödtling-Musenbichler, Direktorin der Caritas Steiermark, tief betroffen von dem Attentat am Grazer Lendplatz, bei dem ein 52-jähriger Obdachloser von einen noch unbekannten Täter mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet und angezündet wurde (wir berichteten: Obdachloser am Lendplatz von unbekanntem Täter angezündet). Das Opfer schwebt aktuell noch in Lebensgefahr.
Dieser „feige Anschlag auf Leib und Leben“ in Graz erinnere an die Messerattacken-Mordserie und schweren Körperverletzungen gegen Obdachlose in Wien im vergangenen Sommer, weißt Caritas Steiermark in einer Aussendung hin. „Es ist zu hoffen, dass der in Graz lebensgefährliche verletzte Obdachlose überlebt und der oder die Täter rasch ausgeforscht werden können“, heißt es weiter.
Obdachloser von Caritas versorgt
Wie Caritas mitteilt, wurde der Obdachlose in letzter Zeit regelmäßig über das Caritas Kältetelefon betreut und versorgt. Eine Unterbringung in einer Notschlafstelle wurde angeboten, jedoch vom Betroffenen nicht in Anspruch genommen. Gegen 22 Uhr am Vorabend der Tat wurde der Mann nach einem Anruf beim Caritas Kältetelefon ebenfalls besucht und versorgt.
„Wieso Menschen die Nacht im Freien verbringen, statt das breite Angebot der Wohnungslosenhilfe zu nutzen, kann viele unterschiedliche Gründe haben“, schildert VinziWerke-Koordinatorin Amrita Böker und fügt hinzu: „Fakt ist, dass es vor allem für diesen Menschen sichergestellt sein muss, sich sicher und in bestmöglicher körperlicher Unversehrtheit in der Öffentlichkeit zu bewegen. Dass eine Person, die in großer Armut lebt, auch noch Opfer einer derart brutalen Gewalttat wird, erfüllt mich mit Schock, Trauer und Wut. Diese grausame Tat ist aufs Schärfste zu verurteilen!“
„Obdachlosigkeit gehört zu den sichtbarsten Formen der Armut. Im Freien sind betroffene Personen schutzlos dem Wetter und auch Gefahren ausgesetzt.“
Amrita Böker, Koodrinatorin der VinziWerke
Türen stehen offen
„Für Personen, die aufgrund des nächtlichen Vorfalls um ihre Sicherheit besorgt sind, können sich jederzeit an die VinziWerke wenden und den Schutz unserer Einrichtungen in Anspruch nehmen“, betont Böker. Sowohl in den Notschlafstellen der Caritas Steiermark als auch in den Grazer VinziWerken, vor allem im VinziNest und im VinziSchutz in der Maria-Stromberger-Gasse, cstehen ausreichend Plätze zur Verfügung. Caritas verstärkt zudem aus gegebenem Anlass zudem die Ausfahrten des Kältebusses und bietet obdachlosen Menschen einen Platz in den Notschlafstellen an.
Wenn du abends auf Menschen treffen solltest, die sich im Freien aufhalten und du um ihre Sicherheit besorgt bist, kannst du täglich ab 18 Uhr das Kältetelefon der Caritas Steiermark unter der Nummer 0676/88015 8111 kontaktieren
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