Tag der Mediation
Das Streiten salonfähig machen

Rundum dringend gebraucht: eine gepflegte Streitkultur um konstruktiv miteinander zu diskutieren.  | Foto: Unsplash
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  • Rundum dringend gebraucht: eine gepflegte Streitkultur um konstruktiv miteinander zu diskutieren.
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Dass die gepflegte Streitkultur heute vermehrt zu wünschen übrig lässt, bemerken insbesondere steirische Mediatorinnen und Mediatoren. Um aufzuzeigen, wie Streiten zur Streitkultur werden kann wird deshalb am "Tag der Mediation" am 18. Juni im Rahmen eines Vortrags, sowie anhand einer Installation in der Grazer Innenstadt aufgezeigt.  

GRAZ. Nicht nur aufgrund der aktuell gegebenen Herausforderungen und damit verbundenen Belastungen sind wir tendenziell gereizter und entfernen uns zunehmend von der konstruktiven Diskussion hin zur sofortigen Konfrontation

Der oft gewünschte Konsens, beziehungsweise die Übereinstimmung der Meinungen ist insofern bei Streitigkeiten in allen Lebensbereichen häufig nicht das vorrangige Ziel, sondern vielmehr eine Verteidigung der eigenen Wahrheit und Freiheit.

Die Mediation ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes. | Foto: Unsplash/Goodman
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Konflikte nutzen

Laut Mediatorinnen und Mediatoren führe dies unausweichlich zu Konflikten. "Uns selbst liegt es in der Hand, ob wir Konflikte nutzen, um daraus etwas Positives und Weiterentwicklung zu generieren, und nicht in die Gefahr laufen, Beziehungen auf privater oder beruflicher Ebene nachhaltig zu schädigen", heißt es vonseiten steirischer Konflikt-Expertinnen und -Experten.

Sie sind sich einig, dass Mediation – ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes – einen sinnvollen Weg darstellen kann, um den konsensualen Diskurs zwischen Streitparteien zu erreichen, selbst im Zuge des Streitens eine Weiterentwicklung zu erfahren und zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken anstatt sie zu zerstören.

Mediation bekannter machen

Um die Mediation als oft unterschätzte Möglichkeit der positiven Streitkultur greifbarer zu machen, sie ins Licht der Öffentlichkeit rücken und dafür zu sorgen, dass sie gerade in zehrenden Zeiten wie diesen noch besser in der Gesellschaft ankommt und verankert wird, nehmen der Österreichische Bundesverband für Mediation, die Experts-Group Wirtschaftsmediation der WKO, der Verband Steirischer Rechtsanwalts-Mediatoren in Kooperation mit dem Zentrum für Soziale Kompetenz der UNI Graz und das Mediationsinstitut Graz jährlich den 18. Juni als "Tag der Mediation" zum Anlass um der Öffentlichkeit dahingehend Einblicke zu gewähren.

Auch anhand einer Installation am Eisernen Tor können Interessierte am Tag der Mediation mehr über Konflikte erfahren. | Foto: Jorj Konstantinov
  • Auch anhand einer Installation am Eisernen Tor können Interessierte am Tag der Mediation mehr über Konflikte erfahren.
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Dieses Jahr kann zum einen zwischen 10 und 17 Uhr eine "Konflikt-Eskalations-Treppe" am Eisernen Tor in der Grazer Innenstadt besichtigt werden. Die Treppe bildet die unterschiedlichen Stufen eines Konflikt nach Friedrich Glasl ab – hier kann man sich bei Mediatorinnen und Mediatoren vor Ort darüber informieren, wie Konflikte eskalieren und was man selbst zur Deeskalation beitragen kann. Die Chance, mehr von dem prominenten Konfliktforscher zu dem Thema zu lernen, haben alle Interessierten ab 13.30 Uhr im Literatur-Café der Buchhandlung Morawa: Im Rahmen eines Vortrags erzählt Glasl, wie er die Eskalations-Treppe entwickelt hat und welche Bedeutung sie aktuell hat. 

Tag der Mediation:

  • Samstag, 18. Juni 2022
  • 10 - 17 Uhr: Installation am Eisernen Tor
  • 13.30 Uhr: Vortrag mit Friedrich Glasl im Literatur-Café Morawa (Am Eisernen Tor 1)

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