Datendiebe schlafen nie
Ob Wirtschaftskammer, Gebietskrankenkasse oder Polizei, eines haben alle gemeinsam: Sie sind „Anonymus“-Opfer. Beinahe schon wöchentlich tauchen neue Geschädigte der unverschämten Datendiebe auf.
Für die WOCHE Grund genug, den Test aufs Exempel zu machen: Wie sicher sind Grazer Datennetzwerke? Gemeinsam mit dem IT-Experten Dominic Neumann sind wir dem auf den Grund gegangen. Rund 150 Netzwerke konnte der gerichtlich beeidete Sachverständige für Informationstechnologie und WK-Berufsgruppenobmann auf unserem Innenstadt-Rundgang (Herrengasse, Jakominiplatz, Radetzkystraße, Brückenkopfgasse, Griesgasse) ausfindig machen. „Knapp jedes Fünfte davon war offen, ein Datenzugang wäre möglich gewesen“, resümiert Neumann.
Freilich nicht immer unfreiwillig, viele Cafés bieten kostenloses WLAN an. Doch auch das berge Risiken, warnt er. „Ich kenne Fälle, in denen offene Netzwerke wie diese für den Konsum von Kinderpornos ausgenutzt wurden.“ Neumanns Tipp: „Den Zugang immer verschlüsseln, für seine Kunden kann man den Code ja auf die Speisekarte schreiben.“
SO SCHÜTZEN SIE IHRE DATEN:
• Firewalls und Virenschutz programme sind absolut Pflicht. Besonders wichtig: regelmäßige Updates.
• Die beste Software hilft nichts, wenn die Mitarbeiter nicht entsprechend geschult sind. „Wer sensible Daten via E-Mail versendet, kann sie auch gleich per Postkarte verschicken“, warnt IT-Experte Dominic Neumann.
• Netzwerke müssen zumindest WPA2-verschlüsselt sein. Dazu sollte ein eigenes Passwort gewählt werden.
• Verdächtige Mails sollten niemals geöffnet werden.
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