Die Blitzhauptstadt heißt Graz

Eine Funkenentladung zwischen Wolken oder Wolken und Erde nennt man Blitz. Er ist die Folge elektrostatischer Aufladung. | Foto: Daniel Loretto Fotografie
  • Eine Funkenentladung zwischen Wolken oder Wolken und Erde nennt man Blitz. Er ist die Folge elektrostatischer Aufladung.
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Aber Donnerwetter! Das vergangene Wochenende hatte es in sich: 250.413 Blitze wurden in Österreich, davon 131.928 alleine in der Steiermark, vermerkt. In Graz haben sich von Freitag bis Sonntag insgesamt 279 Blitze entladen. Doch wie gefährlich sind die beeindruckenden Naturspektakel? Und sind Blitzableiter in der Stadt verpflichtend?

Blitzreiches Wochenende

"Das vergangene Wochenende war blitzreich, aber nicht so schlimm in Graz. Im Verhältnis geht’s noch schlimmer, es gab schon Wochenenden in Graz mit 500 bis 600 Blitzen", sagt Josef Lukas vom UBIMET (unabhängiger internationaler Wetterdienst). "Graz gilt in Österreich seit Jahren als Blitzhauptstadt." Zu begründen sei das mit der spezifischen Lage von Graz am äußersten Alpenostrand und der Nähe zur Kor- und Packalpe. "Graz kann von jeder Seite Gewitter anziehen."

Gefahr in der Stadt

Doch während es letztes Wochenende in der ganzen Steiermark zu schweren Schäden gekommen ist, hält sich die Gefahr in Graz in Grenzen. "Im Stadtgebiet ist die Gefahr von Blitzeinschlägen geringer als bei einzeln stehenden Häusern am Land", erklärt Michael Maicovski, Brandschutzexperte der Stadt Graz. "Blitze können überall einschlagen, besonders gefährlich sind die ,Wolke-Erde-Blitzentladungen‘. Ein Blitz kann ein paar tausend Grad haben."
So rät der Experte, bei starken Gewittern elektronische Anlagen vom Netz zu nehmen – "Standby alleine ist zu wenig" – und wenn ein Blitzableiter vorhanden ist, diesen regelmäßig zu warten.

Sicherheit durch Blitzableiter

"Eine hundertprozentige Garantie gibt es nicht, aber wenn ein Blitzschutzableiter ordnungsgemäß ausgeführt und gewartet wird, ist er sehr sicher." Nach der Blitzschutz-Richtlinie ist ein Gebäude mit einer Blitzschutzanlage auszustatten, wenn es aufgrund der Lage, Größe oder Bauweise durch Blitzschlag gefährdet ist, der Verwendungszweck oder die kulturhistorische Bedeutung des Baus es erfordern oder die oberirdischen Geschosse über 400 Quadratmeter Grundfläche haben.

Berechnung des Risikos

"Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Einkaufscenter und große Betriebe haben alle eine Blitzschutzanlage", erläutert Maicovski. "Aufgrund der Menschenansammlungen dort, der Wirtschaftlichkeit der Betriebe oder der Tätigkeiten, die darin ausgeführt werden, ist das verpflichtend." Bei Einfamilienhäusern, wo eine Anlage nicht verpflichtend ist, rät der Experte zu einer Risikoanalyse: "Eine Blitzschutzfirma berechnet unter anderem, welche Blitzdichte im Bezirk vorherrscht, welche Eigenschaften das Objekt und die Umgebung haben und ob sich eine Anlage empfiehlt."

Häufigste Schäden in Graz

389 Schadensfälle wurden 2016 in der Steiermark durch Blitzschlag gemeldet. "In Graz waren es 30, darunter 21 im zivilen Bereich, weil dort eine Blitzschutzanlage eben nicht immer verpflichtend ist", sagt Mario Kombacher von der Brandverhütung Steiermark. Insgesamt betrug die Schadenssumme 2016 in der Steiermark 2,7 Millionen Euro, in Graz 152.000 Euro.

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