Familienflüsterer Philip Streit
"Die Hoffnung stirbt zuletzt"

- Hoffnung hilft, den Blick nach vorne nicht zu verlieren.
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Familienflüsterer und Psychologe Philip Streit über die Kraft der Hoffnung
Selbst in aussichtslosen Situationen hoffen wir, dass am Ende alles wieder gut wird. Hoffnung ist das Gefühl und die positive Erwartungshaltung, die uns die Energie gibt, auch in den schwierigsten Situationen nach vorne zu wirken. Hoffnung stärkt unseren Körper und gibt in schwierigen Situationen einen neuen Lebenssinn. Doch wir können auch in die Hoffnungslosigkeit abgleiten, uns aufgeben und Opfer sein. Zum Glück haben wir es selbst in der Hand.
Hier nun Tipps, um Hoffnung, auch in hoffnungslosen Lagen, (weiter-)entwickeln zu können:
1. Nehmen Sie die Situation so an, wie sie ist.
2. Sprechen Sie sich selbst Mut zu. Wenn Ihnen keine kleinen Mut machenden Gedanken einfallen, überlegen Sie, was andere Menschen in Ihrer Umgebung sagen würden. Seien Sie optimistisch.
3. Rufen Sie sich positive Erfahrungen aus der Vergangenheit in das Gedächtnis zurück. Wie haben Sie damals die Situation gemeistert? Wie ergab sich eine Lösung?
4. Suchen Sie nach Menschen, denen etwas gelungen ist. Nehmen Sie diese als Vorbild und machen Sie sich deren Erfahrung zum Nutzen. Stellvertretende Erfahrung nennt das Albert Bandura.
5. So hilfreich manchmal ein bisschen Hoffnungslosigkeit sein kann, merken Sie sich Situationen, die das auslösen. Bleiben Sie zumindest innerlich auf Distanz zu Miesmachern und Menschen, die alles negativ energetisieren.
6. Suchen Sie die Umgebung von Menschen, die Ihnen Mut machen und Sie zum Lächeln bringen. Nutzen Sie auch beratende, therapeutische und begleitende Dienste.
7. Machen Sie sich hoffnungsvolle Gedanken. Entwickeln Sie eine Art Mantra: „Was auch immer auf mich zukommt, es wird eine Lösung geben. Ich tue alles, was in meinen Kräften steht.“
8. Werden Sie aktiv. Tun Sie etwas, um sich aus der Opferrolle zu befreien.
9. Bemerken Sie auch die kleinen positiven Schritte. Achten Sie auf das, was gut ist und seien Sie an solchen Tagen dankbar dafür.
10. Primen Sie Hoffnung in ihrer Umgebung. Machen Sie überall kleine Hinweise, dass Sie dranblieben und es vorübergehen wird.
Der Experte
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das auch jetzt für Sie unter 0316/77 43 44 da ist.
Web: www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at


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