Dieses Spiel bringt alle Glocken zum Läuten – "Graz Inside" im Glockenspiel Graz
- Franz Balkovic betreut das Glockenspiel seit 40 Jahren und kennt es bestens.
- Foto: Jorj Konstantinov
- hochgeladen von Martina Maros-Goller
Das Glockenspiel begeistert seit 1905 nicht nur Touristen aus aller Welt und hat mehr als 70 Lieder in petto.
Es ist ein romantisches Schauspiel, das man täglich um 11, 15 und 18 Uhr begutachten kann: Ein steirisches Trachtenpärchen dreht sich im Giebel des Hauses am Glockenspielplatz und lässt besondere Töne in der Innenstadt erklingen. Franz Balkovic betreut das Glockenspiel seit 40 Jahren und zeigt der WOCHE für ihre Serie "Graz Inside" spannende Einblicke in eine nostalgische Welt.
Beliebte Tradition
"Bereits mein Vater hat das Glockenspiel gewartet, ich habe schon mit zwölf Jahren mitgeholfen, und auch die nächste Generation begeistert sich bereits dafür", erzählt Franz Balkovic, der jeden Winkel des Glockenspiels kennt. Das gleichnamige Haus, in welchem man derzeit Räume für Veranstaltungen mieten kann, wurde vom Spirituosenproduzenten Gottfried Maurer im Jahr 1884 gekauft, am Weihnachtsabend 1905 erklang erstmals das Glockenspiel. "Die 26 Glocken sind alle unterschiedlich groß und ermöglichen dadurch einen besonderen Klang", erzählt Balkovic, als er die WOCHE auf den Glockenturm führt. Ein spektakulärer Blick auf die Grazer Dachlandschaft ist das i-Tüpferl seiner Arbeit, die sich jedoch meist im Inneren abspielt. "Ich bin für die technische Wartung, das Einstellen der Uhr und vieles mehr zuständig. Also ich schaue, dass alles läuft", schmunzelt der Profi, der das Glockenspiel wöchentlich, bei Störungen öfter, kontrolliert. Fünf Mal im Jahr wird die Melodie verändert, zu der das Steirerpaar aus Lindenholz tanzt. Rund 70 Lieder, darunter bekannte Klassiker, finden sich dabei auf der Liste. Bei jeder Änderung werden die 800 Stahlstifte auf der mechanischen Spieltrommel dabei von Hand versetzt. "Da ist es schon super, wenn man Hilfe von den Kleinen bekommt", freut sich Balkovic, dass die Tradition sowohl familienintern als auch bei Grazern wie Touristen selbst nach über 100 Jahren nach wie vor so beliebt ist.
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