Ein langer Weg für enge Gassen
- K. Eichberger und Ch. Polansek vor der noch verschlossenen „Goldgasse“
- hochgeladen von Klaus Krainer
„Gut Ding braucht Weile.“ Dies zeigt sich auch bei der Erschließung neuer Wege in Graz.
Um Graz als UNESCO-Weltkulturerbe noch attraktiver zu machen, reichte SPÖ-Gemeinderat Klaus Eichberger zusammen mit Innenstadtaktivist und Künstler Christian Polansek, (die WOCHE berichtete) im Mai 2010 den Antrag ein, alte Wege in der Grazer Innenstadt auf eine mögliche Öffnung zu überprüfen.
Elf Monate später steht die Entscheidung nun fest und brachte zumindest einen Teilerfolg. Im Einzelnen bezog sich der Antrag auf die Wegverbindungen Blutgasse (die historische Verbindung von Färbergasse und Hofgasse), die Goldgasse (Verbindung von der Prokopigasse in die Engegasse) und die Verlängerung der Prokopigasse in die Sporgasse.
„Reichen“ zwischen Häusern
Bei diesen Gassen handelt es sich übrigens um sogenannte „Reichen“: Mit „Reichen“ wurden früher schmale Zwischenräume zwischen zwei Gebäuden bezeichnet, die neben der Ableitung von Regenwasser hauptsächlich dem Brandschutz dienten. Viele der „Reichen“ sind nicht einmal einen Meter breit, wurden aber dennoch oft als Verbindungs- und Durchgänge benutzt.
Wie schmal diese Gassen wirklich sind, zeigt sich besonders gut in der Goldgasse. Diese „Reiche“ ist so schmal, dass im letzten Stock des angrenzenden Hauses die Fenster nicht zur Gänze geöffnet werden können, da die Dachrinne des gegenüberliegenden Hauses dies verhindert.
Der Teilerfolg des Antrags von Eichberger besteht darin, dass zwar eine Öffnung der Blut- und Prokopigasse abgelehnt, dafür jene der „Goldgasse“ bewilligt wurde. Eichberger: „Noch im heurigen Sommer könnte die Goldgasse geöffnet“ werden. Ich werde schauen, dass diese Zusage umgesetzt wird.“ Den negativen Bescheid im Hinblick auf Blut- und Prokopigasse können Eichberger und Polansek allerdings nicht nachvollziehen. Denn die Öffnung dieser Wege hätte laut Polansek zu einer wesentlichen Durchlässigkeitsverbesserung geführt und dazu beigetragen, neue Innenstadtbereiche zu erschließen. Eichberger ergänzte: „Diese Wege würden Graz für Bewohner und Touristen noch spannender, interessanter und lebendiger machen.“
Autor:Stefan Gmoser
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