Ein Rekord, der viel(e) bewegt

Noch nie haben Ombudsmann Alfred Stingl so viele Anfragen und Hilferufe erreicht wie 2012. | Foto: geopho.com
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  • Noch nie haben Ombudsmann Alfred Stingl so viele Anfragen und Hilferufe erreicht wie 2012.
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720 Hilfeansuchen in 34 Telefonsprechstunden – das sind die nackten Zahlen der Aktion „Von Mensch zu Mensch“, die von Altbürgermeister Alfred Stingl seit nunmehr zehn Jahren mit viel Engagement und noch mehr Herz betreut wird. Hinter den Zahlen stehen aber Schicksale, die teilweise unter die Haut gehen (siehe auch Interview mit Alfred Stingl unten).

Wohnen und Soziales
Um mehr als zehn Prozent ist die Zahl der Anfragen im Vergleich zum Jahr 2011 gestiegen, damals hatten sich 646 Menschen an die Aktion „Von Mensch zu Mensch“ gewandt. Die Not äußerte sich besonders im sozialen Bereich. Die Kosten für den Lebensunterhalt beziehungsweise für Arztkosten wurden für viele Menschen immer schwerer bewältigbar. Daneben waren es auch familiäre Probleme nach Scheidungen, Trennungen oder Todesfällen, die eine plötzliche Verschlechterung der Lebensumstände mit sich gebracht haben.

Netzwerk im Hintergrund
Aus der WOCHE-Redaktion ist Alfred Stingl längst nicht mehr wegzudenken. Hier traf und trifft noch immer großes Leid auf überschwängliche Freude, wenn ein „Fall“ positiv abgeschlossen werden kann. Dabei sind die Kontakte in den Telefonsprechstunden oftmals nur der Anstoß für eine ganze Maschinerie an Helfern, die für ein Hilfeansuchen in Gang gesetzt wird. Finanziert sich doch die gesamte Aktion ausschließlich durch Spenden vieler Privatpersonen und Firmen. So wurden im Vorjahr Lebensmittelgutscheine im Wert von insgesamt 6.800 Euro vergeben. Auch die oft unbürokratische Hilfe von Ämtern und Organisationen war und ist ein wichtiger Grundpfeiler im Netzwerk der Hilfesteller. „Manchmal passieren aber einfach auch Wunder“, resümiert der Altbürgermeister.

Im Gespräch mit Alfred Stingl:
Was war 2012 besonders auffallend?
Auch wenn durch die Sozialcard einiges abgefedert wird, steigt die Not der Menschen mit Mindestpension oder Mindestsicherung deutlich.

Was hat Sie persönlich am meisten bewegt?
Unser kleines Weihnachtswunder: Am 12. 12. 2012 konnte eine Mutter den Vater ihrer zu früh geborenen Zwillinge heiraten. Der Mann stammte aus Trinidad und Tobago. Innerhalb von nur einer Woche gab es für den Vater eine fixe Jobzusage von Gösser Bräu und damit einen Aufenthaltstitel. Nun können die vier als Familie hier leben.

Besonderer Dank für die Hilfe geht an:
Notariat Pisk & Wenger, Firma Spar, Energie Graz, Bankinstitute, Caritas, Volkshilfe, Vinzimarkt, Vinzenzgemeinschaften, Sozialamt Graz, BH Graz-Umgebung, Finanzamt Stadt Graz, Steiermärkische Gebietskrankenkasse, AMS Graz und Steiermark, Pensionsversicherungsanstalt, Verein ERfA, Wohnungsamt, Amt für Jugend und Familie, Steiermärkische Landesregierung, Beratungseinrichtungen, Hilfsorganisationen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Vereine der Brauchtumspflege, Organisationen, Betriebe, Benefizveranstalter, Service-Clubs, politische Organisationen sowie private Spender.

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