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Elgrid Messner lehrt aus Leidenschaft

Zielstrebig: Für Elgrid Messner war immer klar, dass sie Lehrerin werden wollte. Heute ist sie Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark. | Foto: Jorj Konstantinov
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  • Zielstrebig: Für Elgrid Messner war immer klar, dass sie Lehrerin werden wollte. Heute ist sie Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark.
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Elgrid Messner kennt das Bildungssystem: Sie ist Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark.

Seit sechs Jahren ist Elgrid Messner Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Mit der WOCHE spricht sie über ihre Erfahrungen als Schülerin, Lehrerin und heute Rektorin, die Bedeutung von gemeinsamen Zielen und darüber, wie wichtig es ist, einen Bogen zwischen Studium und Praxis zu spannen.

Wie sind Sie zum Lehrerberuf gekommen?

Aufgewachsen bin ich in einem Dorf im Burgenland und schon dort war ich begeistert und aktiv. Für mich war immer klar, dass ich Lehrerin werden wollte. Eigentlich habe ich darüber auch nicht viel nachgedacht. Lernen ist schön und ich selbst bin auch immer neugierig und lasse nicht locker, bis ich weiß, was ich wissen will.

Das sieht man: Ihr Lebenslauf ist ziemlich umfangreich. Woher nehmen Sie Ihre Energie?

Meine Arbeit bereitet mir große Freude. Meine Energie schöpfe ich aus dem engagierten Miteinander mit anderen Menschen. Gemeinsam Ziele stecken, die man dann auch zusammen erreichen will – das gibt der Arbeit Sinn.

Welches Ziel verfolgen Sie im Moment?

Der Lehrerberuf ist sehr wichtig. Ich möchte, dass unsere Lehrer auch die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.

Wie hat sich das Schulsystem seit Ihrer Kindheit entwickelt?
Es ist anders. Es werden andere Inhalte gelehrt, es gibt andere Herausforderungen. Zum Beispiel denke ich, dass heute alles viel komplexer ist. Die Welt bietet weniger Orientierung und man muss viel stärker bei sich selbst sein können, um zu wissen, was man wirklich will. Junge Erwachsene haben viele Möglichkeiten, was zwar schön ist, aber es auch schwieriger macht für sich selbst das Richtige zu finden.

Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Lehrer aus?

Für mich war mein Deutschlehrer ein guter Lehrer. Er wusste viel, unterrichtete interessant und schätzte mich. Lehrer müssen fachlich kompetent sein, denn je mehr sie wissen, umso besser können sie ihr Wissen vermitteln. Aber auch didaktische Kompetenz ist wesentlich. Lehrer müssen wissen, was sie warum und wie lehren. Unsere Lehramtsstudierenden besuchen daher schon ab dem zweiten Semester Praktika an Praxisschulen. Dort sammeln sie Erfahrungen, die sie dann an der Hochschule reflektieren.

Wo sehen Sie für Lehrer die größten Herausforderungen?
Im Laufe eines Lehrerlebens gibt es immer wieder neue Herausforderungen. Zu Beginn ist es die Komplexität des Alltags, die es zu meistern gilt: Sich die Namen aller Schüler merken, mit den Eltern und Kollegen zusammenarbeiten, alle rechtlichen Grundlagen zu kennen. Herausforderungen sind auch die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Heterogenität im Klassenzimmer. Ich habe 1980 als Assistant Teacher im Süden von London gelehrt. Da war die Heterogenität im Klassenzimmer schon Thema, wie sie es heute bei uns ist.

Die Digitalisierung ist Ihnen ein Anliegen: In Ihrer Praxis-NMS sind Tablets Teil des Alltags. Wussten Sie, dass in Finnland die Schreibschrift abgeschafft wurde? Was halten Sie davon?

Der Erwerb digitaler Kompetenzen ist wichtig, es müssen aber auch Schulen passend ausgestattet sein. Wir nutzen die Digitalisierung, um das Lernen persönlicher zu machen. Von einem Abschaffen der Schreibschrift halte ich nichts. Wenn wir die abschaffen, fällt womöglich auch das Zeichnen weg und damit das kreative Denken.

Wie wichtig sind Noten auf einer Skala von eins bis fünf?

Vier. Sie bieten Orientierung, sagen aber nicht alles über das Können des Kindes aus. Meiner Meinung nach wird dem Thema zu viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Werden Sie nach Ihrer Periode 2022 wieder antreten?

Mit den Vizerektorinnen Regina Weitlaner und Beatrix Karl sind wir ein tolles Team, aber nein, ich werde nicht noch einmal antreten. Ich denke, mit 66 Jahren habe ich dann meinen Obolus für die Weiterentwicklung der Gesellschaft geleistet (lacht). Aber bis dahin ist noch viel zu tun ...

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