Zum neunten Mal
Elke Kahr übergibt Menschenrechtspreis der Stadt
Zum Tag der Menschenrechte wurde auch der Menschenrechtspreis der Stadt Graz an Personen und Institutionen verliehen, die sich in ihrer Kommune für den Frieden und das Miteinander einsetzen.
GRAZ. Förderung der Toleranz, Dialog und Versöhnung: Das waren die Kriterien nach denen in Graz der Menschenrechtspreis der Stadt verliehen wurde. Dieser ging erstmals an vier Personen beziehungsweise Institutionen, die sich nachhaltig für den Frieden und das Miteinander in ihren jeweiligen Kommunen einsetzen.
"Gerade in einer Zeit, wo der Frieden nicht selbstverständlich ist und es nicht nur in fernen Ländern dazu kommt, dass Menschenrechte in Frage gestellt werden, ist es wichtig, dass sich die Menschenrechtsstadt Graz zu diesen Werten bekennt und jenen Menschen, die dafür – auf verschiedenen Ebenen – engagiert eintreten, danke sagt"
Elke Kahr, Bürgermeisterin
Am Tag der Menschenrechte
Der Preis wurde in diesem Jahr bereits zum neunten Mal vergeben. Passend gewählt auch das Datum: Der 10. Dezember ist internationaler Tag der Menschenrechte. Für die Preisträgerinnen und Preiträger gab es eine Urkunde, die in der Needle des Kunsthauses übergeben wurde, sowie 10.000 Euro Preisgeld. Die Abwicklung erfolgte durch das Friedensbüro, verliehen wurde der Preis von einer Jury an:
- Elisabeth Hufnagl
- Ruth Lauppert-Scholz
- Gerhard Draxler
- Verein "Woman Life Freedom" - Verein für Menschenrechte und Freiheit WLF
Über die Ausgezeichneten
Elisabeth Hufnagl hat den Aufbau der Stadtteilarbeit in Graz, vor allem im Bezirk Gries und der Triestersiedlung, entscheidend vorangetrieben. Sie steht außerdem für ein jahrelanges Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit mit dem Ziel, die offene Jugendarbeit und Jugendzentren zu etablieren. Sie schaffte es auch sozial benachteiligten Menschen einen niederschwelligen Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe zu verschaffen, Ängste abzubauen, was das Annehmen von Hilfsangeboten betrifft, und ihnen eine selbstbewusste Perspektiven zu geben.
"Woman Life Freedom Austria" ist ein junger, sehr aktiver Verein von in Graz lebenden Austro-Iranerinnen und Iranern, der die Unterstützung der Proteste im Iran gegen das menschenverachtende Regime der Mullahs im Fokus hat. Die Auszeichnung mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Graz 2023 erfolgt für den internationalen Einsatz für die Menschenrechte, der laut Jury „unter hohem persönlichen Risiko" geleistet wird. Stellvertretend für die Mitglieder des Vereins nahmen Nassim Ghaffari und Bahdokht Mostofizadeh den Menschenrechtspreis 2023 entgegen.
Die Preisträgerin Ruth Kathrin Lauppert-Scholz gründete 2013 die Kulturvermittlungseinrichtung „Granatapfel", die mit ihren Veranstaltungen kontinuierlich einen maßgeblichen Beitrag zum interkulturellen Dialog und zum friedvollen Zusammenleben aller Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft in Graz leistet und Toleranz fördert. Im Fokus der Tätigkeit des Vereins steht die Vermittlung interkultureller, interreligiöser und religionssensibler Kompetenzen. Antidiskriminierung, Antisemitismusprävention und Diversitätsbewusstsein gehören zur grundlegenden Haltung, Ziele sind die Stärkung der politischen Bildung und des Demokratieverständnisses sowie Menschenrechtsbildung und Extremismusprävention.
Der frühere ORF-Landesdirektor Gerhard Draxler erhält den Menschenrechtspreis für sein Lebenswerk in der medialen Vermittlung menschenrechtlicher Haltungen, konkret wegen der Profilierung des ORF-Landesstudios Steiermark als Menschenrechtsstudio sowie der Durchführung von Projekten, etwa die auch am UN-Sitz in New York gezeigte multi-ethnische Porträt-Serie „Facing Nations" und die Medienpartnerschaft des ORF Steiermark mit „Kenne Deine Rechte".
"Denk mal!"
Im Rahmen der Preisverleihung wurde zudem der Plakatzyklus "Strobl" von Iris Andraschek präsentiert. Hierbei handelt es sich um eine 30-teilige Serie, die die Künstlerin gemeinsam mit der Grafikerin Karin Holzfeind im Rahmen des "Denk mal!"-Projekts entworfen hat. Die Serie widmet sich dem ehemaligen Kulturstadtrat und Menschenrechtsaktivisten Helmut Strobl. Die Plakate werden im Außenraum präsentiert, zusätzlich gibt es dazu eine semipermanente Licht- und Soundarbeit im Foyer des Kunsthauses.
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