Klimastreik ohne Schulbezug
Enttäuschung über Entscheidung der Bildungsdirektion

Versuche von den Fridays for Future den weltweiten Klimastreik am 15. September zur schulbezogenen Veranstaltung durch die Bildungsdirektion Steiermark erklären zu lassen, sind bislang gescheitert. Die Aktivistinnen und Aktivisten zeigen sich enttäuscht, wollen aber weiterkämpfen. | Foto: Fridays for Future Graz
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  • Versuche von den Fridays for Future den weltweiten Klimastreik am 15. September zur schulbezogenen Veranstaltung durch die Bildungsdirektion Steiermark erklären zu lassen, sind bislang gescheitert. Die Aktivistinnen und Aktivisten zeigen sich enttäuscht, wollen aber weiterkämpfen.
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Der Klimastreik am 15. September wird von der Bildungsdirektion Steiermark nicht zur schulbezogene Veranstaltung erklärt. Bei den Fridays for Future Graz wird diese Entscheidung mit Enttäuschung quittiert, wie sie im Gastkommentar berichten.

GRAZ/STEIERMARK. Seit Ende Juni versuchen wir mit Nachdruck die Bildungsdirektion dazu zu bewegen, den weltweiten Klimastreik am 15. September gemäß § 13a SchUG zur schulbezogenen Veranstaltung für alle steirischen Schulen zu erklären - bisher erfolglos.
Unzählige E-Mails wurden verschickt und Telefonate geführt. Aber die Bildungsdirektion hat uns nur vertröstet und tat so, als seien ihr die Hände gebunden.

Dabei haben die Bildungsdirektionen von Wien und Vorarlberg gezeigt, dass es sehr wohl möglich ist – dort gilt auch der kommende Klimastreik, wie schon die vergangenen, als schulbezogene Veranstaltung. Wir wurden sowohl von Seiten der parteiunabhängigen Lehrerinnen- und Lehrerliste, der österreichischen und steirischen Lehrerinitaitive, Teilen der Gewerkschaften als auch von den "Teachers For Future" tatkräftig unterstützt – trotz allem ist bisher kein Erlass erschienen. Wir sind enttäuscht und hätten uns wirklich mehr erwartet.

In den Gesprächen fühlten sich die jungen Aktivistinnen und Aktivisten nicht ernst genommen. | Foto: Selina Schaffenrath
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Fühlen uns nicht ernst genommen

Leider haben wir im Austausch mit der Bildungsdirektion den Eindruck bekommen, dass diese schlichtweg kein Interesse daran hat, den Streik zur schulbezogenen Veranstaltung zu erklären. An vielen Stellen wurden wir mitten im Satz unterbrochen und fühlten uns nicht ernst genommen. Sabine Stegmüller-Lang von den "Teachers For Future" sagte über unsere Situation:

"Fridays For Future ist eine der bedeutendsten globalen, sozialen Bewegungen und vielleicht die letzte Chance, die Klimapolitik zu Veränderungen zu bewegen. Statt diese engagierten Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, lässt man sie bisher im Regen stehen. Dabei sind genau diese jungen Menschen die Hoffnungstragenden unserer Gesellschaft, deshalb sollten wir ihre Arbeit endlich ernst nehmen und uns hinter sie stellen. Das gilt insbesondere für Einrichtungen, die dem Kindeswohl gewidmet sind."

Die Bildungsdirektion sollte immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand für die Anliegen der Schülerinnen und Schüler und auch für die Lehrkräfte haben. Der von uns geforderte Erlass wäre auch im Sinne der Bildung, da das Demonstrationsrecht als demokratiepolitisches Instrument kennengelernt wird und sich mit der größten Bedrohung unserer Zeit beschäftigt wird. Als Schulklasse an einer Demonstration für mehr Klimaschutz teilzunehmen, ist auch eine gute Möglichkeit, sich im Unterricht mehr mit der Klimakrise zu befassen.

Schule schwänzen statt Erlass

Oft wurde uns gesagt, dass dieser Erlass nicht notwendig sei, da Schulen auch eigenständig entscheiden können, den Klimastreik zu einer Schulveranstaltung zu erklären. Das stimmt zwar, aber es ist für die Schulen deutlich mehr Aufwand und es würde von der Schulleitung abhängen ob dies gemacht wird oder nicht. Würde die Bildungsdirektion unserer Forderung nachkommen, wäre es für Schulklassen und einzelne Schülerinnen und Schüler problemlos möglich am Streik teilzunehmen. Aktuell ist es meistens so, dass Schülerinnen und Schüler offiziell die Schule schwänzen oder sich von ihren Erziehungsberechtigten entschuldigen lassen müssen.

Statt einen Erlass zu bekommen, müssen teilnehmende Schülerinnen und Schüler am Tag des weltweiten Klimastreiks die Schule schwänzen oder sich von Erziehungsberichtigten entschuldigen lassen.  | Foto: Mira Hager
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Mit dem Erlass der Bildungsdirektion könnte diese zeigen, dass sie Forderungen nach Klimaschutz sowieso Klimabildung unterstützenswert findet. Außerdem könnte sie jungen Menschen, die noch nicht wahlberechtigt sind und deshalb aktuell so gut wie keine Möglichkeit haben sich politisch zu beteiligen, dabei helfen, sich durch die Teilnahme am Klimastreik Gehör zu verschaffen. Den gerade die, die am wenigsten von der Politik gehört werden, sind am meisten von der Klimakrise betroffen: Kinder und Jugendliche. Wir Kinder und Jugendliche fühlen uns einmal mehr von Erwachsenen allein gelassen, obwohl diese eigentlich Verantwortung für uns übernehmen sollten.

Die Fridays for Future Graz fordern weiterhin die Bildungsdirektion Steiermark auf, den Erlass frühestmöglich anzukündigen.  | Foto: Mira Hager
  • Die Fridays for Future Graz fordern weiterhin die Bildungsdirektion Steiermark auf, den Erlass frühestmöglich anzukündigen.
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Forderung an Bildungsdirektion

Wir wollen die Bildungsdirektion der Steiermark hiermit erneut mit Nachdruck dazu auffordern, den Erlass frühestmöglich zu veröffentlichen. Andere Veranstaltungen werden auch für schulbezogen erklärt, warum nicht diese, die nicht nur unsere Zukunft, sondern die Zukunft aller betrifft?
Wenn auch du etwas für den Klimaschutz tun und uns unterstützen möchtest, komm am 15. September mit zum Weltweiten Klimastreik - egal ob es sich die Bildungsdirektion anders überlegt und egal ob du noch zur Schule gehst oder wie alt du bist. Jeder und jede zählt!

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