Späte Karriere
Familienflüsterer Dr. Philip Streit: Für die Karriere ist es nie zu spät
Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und man will es beruflich noch einmal wissen. Oder man will sich nach etlichen Berufsjahren umorientieren und einen neuen Karriereweg einschlagen. Oft überwiegt dabei aber Skepsis: Ist man zu alt, zu teuer oder inflexibel? Von den negativen Gedanken darf man sich dabei aber nicht leiten lassen, ältere Mitarbeiter sind wertvoll, da sie viel Erfahrung haben, die sie in das Unternehmen einbringen können. Zudem leben sie meist in stabilen Verhältnissen und sind in der Lage empathisch zu sein. Daher soll einen nichts aufhalten: Das begonnene Studium abschließen, neue Ausbildung beginnen oder etwas ganz Neues starten – Ihre Leidenschaft ist, wo Ihre Stärken liegen.
Familienflüsterer Dr. Philip Streit gibt Ratschläge, wie Sie in reiferen Jahren ihre Karriere in Schwung bringen können:
1. Nehmen Sie sich Zeit herauszufinden, was Sie interessiert, fasziniert und begeistert.
2. Machen Sie sich ein Ziel, das etwas größer ist als Sie selbst, Sie herausfordert, aber machbar ist. Legen Sie fest, was Sie erreichen und verwirklichen wollen.
3. Machen Sie sich fit. Wo sind Sie stark und unverwechselbar? Entwickeln Sie ein Stärke-Portfolio, das Sie präsentieren können.
4. Arbeiten Sie an ihrer Selbsteffizienz. Also an dem Glauben, dass Sie etwas erreichen können. Das geht am besten, indem man bei Erfolgreichen abschaut, zukunftsorientiert ist und Erfolge bemerkt.
5. Probieren Sie sich da und dort aus. Das Richtige begegnet Ihnen.
6. Lernen Sie aus Niederlagen, die gehören dazu. Es öffnet sich immer eine neue Tür. Nutzen Sie die Energie, die dadurch entsteht.
7. Seien Sie flexibel, offen und respektvoll. Das ist der Einstieg in weitere Karriereschritte.
8. Hören Sie nie auf weiterzumachen. So werden Sie unverwechselbar und ein Vermächtnis für andere und sich selbst.
Familienflüsterer Dr. Philip Streit
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz
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