Stadt lehnte "Schnäppchen" ab
Finanzpoker um Flächen für den Stadionausbau

Baustelle Stadion: Die Stadt versucht, sich Flächen in Nähe der Arena zu sichern. Die finanzielle Gewichtung sorgt für Kritik.  | Foto: GEPA
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  • Baustelle Stadion: Die Stadt versucht, sich Flächen in Nähe der Arena zu sichern. Die finanzielle Gewichtung sorgt für Kritik.
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Die Stadt Graz versucht gerade, Flächen anliegend des Stadions zu sichern – für weitere Ausbaumaßnahmen. Zuletzt kaufte man das Pongratz-Gelände um sechs Millionen Euro, ein billigeres Grundstück auf der Westseite lehnte man allerdings mehrmals ab, zum Unverständnis des ehemaligen Besitzers. 

GRAZ. Die Grundstückskäufe rund um das Stadion Liebenau sorgen aktuell für Diskussionen. Zuletzt kaufte die Stadt das Pongratz-Gelände am Zoisweg um rund sechs Millionen Euro und vermietete dieses zunächst wieder an den alten Eigentümer. Mittelfristig sollen dort Übertragungswägen bei internationalen Spielen Platz finden. Bei Armin Breinl sorgte dieser Kauf für Verwunderung. Er hat der Stadt Graz bereits vor mehreren Jahren sein Elternhaus in der Ulrich-Lichtenstein-Gasse 19 um rund 900.000 Euro angeboten – mit der Idee, dass die Fläche zur Weiterentwicklung des Stadionareals beitragen könnte.

Das Grundstück hier in der Ullrich-Lichtenstein-Gasse wurde der Stadt Graz insgesamt dreimal angeboten, mit dem Wunsch, es könne für Ausbaumaßnahmen des Stadions verwendet werden. Die Stadt lehnte dreimal ab.  | Foto: MeinBezirk/Markus Kropac
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Platz für Tiefgarage und Bürogebäude

"Man hätte eine Tiefgarage errichten können, darüber ein Bürogebäude, das sich selbst finanziert hätte", erklärt Breinl. Auch Park-and-Ride-Parkplätze oder TV-Übertragungswägen hätten hier Platz finden können, ist er sich sicher. Beim Grundstück handelt es sich um ein direktes Nachbargrundstück des Stadions – getrennt nur durch die Bahntrasse. "Man könnte es auch unterirdisch mit dem Stadion verbinden", so Breinl. Nachdem die Stadt aber dreimal abgelehnt hatte, wurde das 3.000 Quadratmeter große Areal schließlich an eine Wiener Baufirma verkauft. Die Tatsache, dass an anderer Stelle deutlich höhere Millionenbeträge investiert werden, trifft auf Unverständnis.

Finanzstadtrat Manfred Eber sieht in den Investitionen am Zoisweg Mehrwert für die Stadt, auch abseits des Stadions.  | Foto: Stadt Graz/Fischer
  • Finanzstadtrat Manfred Eber sieht in den Investitionen am Zoisweg Mehrwert für die Stadt, auch abseits des Stadions.
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Stadt verteidigt Vorgehen

Seitens der Stadt betont man, dass aus stadtplanerischer Sicht keine geeignete Anbindung des Grundstücks an das Stadion gegeben gewesen sei. "Ein Grundstück, das unmittelbar an das Stadion anschließt, ist deutlich besser geeignet, um funktionale Erweiterungen vorzunehmen", heißt es aus dem Büro des zuständigen Finanzstadtrats Manfred Eber (KPÖ). Die Fläche am Zoisweg (6.166 Quadratmeter) erfüllt diese Parameter, da sie direkt an die Eishalle grenzt. "Zudem kann ein neuwertiges Bürogebäude für den städtischen Eigenbedarf verwendet werden", betont Eber.

Weitere Grundstücksverhandlungen im Umfeld des Stadions sind derweil in Planung, bereits im November soll der nächste Grundstückskauf – diesmal an der Liebenauer Hauptstraße – im Gemeinderat beschlossen werden. Die Stadt versucht nämlich, vor allem Richtung Osten, eine größere zusammenhängende Fläche zu erwerben. "Die Stadt Graz befindet sich aktuell in Gesprächen mit mehreren Grundstückseigentümern in der Umgebung des Stadions", so die offizielle Auskunft. Für den ehemaligen Eigentümer des Grundstücks in der Ulrich-Lichtenstein-Gasse ein schwacher Trost. Er blickt immer noch mit einem weinenden Auge auf sein ehemaliges Elternhaus und stellt die Frage, ob die aktuelle Strategie den besten Umgang mit Steuergeld darstelle.

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Das Grundstück hier in der Ullrich-Lichtenstein-Gasse wurde der Stadt Graz insgesamt dreimal angeboten, mit dem Wunsch, es könne für Ausbaumaßnahmen des Stadions verwendet werden. Die Stadt lehnte dreimal ab.  | Foto: MeinBezirk/Markus Kropac
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