Genuss steht ganz oben: "Gefragte Frauen" mit Margareta Reichsthaler

Sie freut sich nicht nur über die genussfähigen Grazer: Die Obfrau der Genuss Region Österreich, Margareta Reichsthaler, ist stolz auf die qualitativ hochwertigen Produkte aus den Bundesländern. | Foto: Ivo Velchev
  • Sie freut sich nicht nur über die genussfähigen Grazer: Die Obfrau der Genuss Region Österreich, Margareta Reichsthaler, ist stolz auf die qualitativ hochwertigen Produkte aus den Bundesländern.
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Vom Gailtaler Speck bis zum Grazer Krauthäuptel: Österreichweit liegen 80 Prozent aller Gemeinden in einer sogenannten Genuss Region. Die WOCHE hat mit Obfrau Margareta Reichsthaler einen kulinarischen Blick hinter die Kulissen gewagt.

Graz ist Menschenrechtsstadt, Kulturhauptstadt – und seit genau zehn Jahren auch GenussHauptstadt. Wie viel Genuss steckt in der Stadt?
Margareta Reichsthaler: Es ist extrem viel Positives passiert. Vor zehn Jahren hat es noch geheißen: "Grazer Krauthäuptel? Das ist doch nur Salat!" Heute ist er zu einer Marke geworden. Ein derartiger Umschwung ist nur mit tollen Partnerbetrieben, die wir in der Stadt haben, möglich. In Graz selbst machen Veranstaltungen wie die Lange Tafel oder Kulinarik-Rundgänge Lust auf mehr. Die Grazer sind zum Glück sehr genussfähig.

Die Murmetropole als Vorbild für ganz Österreich?
Das kann man so sagen. Graz und die gesamte Steiermark haben bereits Jahre vor der Implementierung der Genuss Region begonnen, landwirtschaftliche Produkte besser zu vermarkten. Wir haben beispielsweise die Marke "Gutes vom Bauernhof" entwickelt, um die wertvollen Produkte ins Zentrum zu rücken.

Welche Idee wurde mit der Gründung des Vereines Genuss Region Österreich verfolgt?
Von Beginn an wurde durch die Initiative von Ex-Landwirtschaftsminister Josef Pröll das Ziel verfolgt, das Wechselspiel zwischen Landwirtschaft, Kulturlandschaft und Tourismus ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Sie waren vor rund zehn Jahren maßgeblich an der Konzeptentwicklung beteiligt. Hatten Sie mit Gegenwind zu kämpfen?
Es gab am Beginn sehr viele Skeptiker, die aber mittlerweile überzeugt werden konnten, dass die Genuss Region Österreich ein Erfolgsmodell geworden ist.

Was macht die Marke Genuss Region Österreich so stark?
Der Verein lebt von der Kraft von unten und wird nicht von einer Firmenzentrale aus dirigiert. Ohne die Landwirte und ihre qualitativ hochwertigen Produkte würde es uns nicht geben. Die Konsumenten wissen: Hinter unseren Regionen stecken Geschichten. Der direkte Kontakt zu den Produzenten ist da.

Aktuell finden sich zwischen Vorarlberg und dem Burgenland 102 Genussregionen. Welche Kriterien gibt es, um in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden?

Es sind exakt zwölf Kriterien zu erfüllen. Wesentlich ist unter anderem, dass die jeweilige Region über ein kulinarisches Spitzenprodukt verfügt, das durch lokale Gastronomie und Landwirte vermarktet wird. Die Frische der Produkte ist ebenso wichtig wie kurze Transportwege.

Kurz sind die Wege als Obfrau der Genuss Region Österreich nicht gerade ...
Zur einmal im Jahr abgehaltenen Bundestagung, die heuer in Graz stattgefunden hat, kommen noch Vorstandssitzungen und Regionen-Dialoge. In Summe sind es wohl sicher an die 80 bis 100 Termine in den einzelnen Regionen. Das ist aber keine Arbeit für mich, es macht einfach Spaß, mit den Leuten vor Ort im Austausch zu stehen. Miteinander zu reden ist schließlich eine unserer großen Stärken. Wenn wir nach intensiven Gesprächen dann auch wirklich Dinge umsetzen, bin ich glücklich.

Ist der Erfolg der Genussregionen auch dem aktuellen Zeitgeist geschuldet?
Heute wollen die Leute wissen, wo die Lebensmittel herkommen und sind auch bereit, dafür mehr zu bezahlen. Auch kochen wird in allen Altersgruppen wieder beliebter.

Im Verein werden an die 100.000 ehrenamtlichen Stunden pro Jahr geleistet. Was treibt Sie Tag für Tag an, für die Genuss Region zu arbeiten?
Uns stehen keine Unmengen an Geld zur Verfügung, daher müssen wir schneller und raffinierter sein als andere. Das motiviert mich. Wir lassen uns die Fröhlichkeit nicht nehmen.

Steckbrief

Geboren am 21. Februar 1963 in Graz
Hat im Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) gearbeitet
Seit 1984 ist sie für die Landwirtschaftskammer tätig.
Als Obfrau der Genuss Region Österreich fungiert Reichsthaler seit rund zehn Jahren.

WOCHE-Wordrap

Kochen ... ist für mich Entspannung.
Potenzial für die Genuss Region... sehe ich bei uns in der Obersteiermark.
In Graz ... gehe ich gerne auf die Bauernmärkte.

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