Mäusejagd
Grazer klagen über Nager-Befall

Wird die Maus mit einer Lebendfalle gefangen, sollte sie innerhalb von 24 Stunden, möglichst weit weg ausgesetzt werden. | Foto: Privat
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  • Wird die Maus mit einer Lebendfalle gefangen, sollte sie innerhalb von 24 Stunden, möglichst weit weg ausgesetzt werden.
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Scharren und Rascheln in Wänden und Decken, angeknabberte Kabel und kleine Hinterlassenschaften – das könnte darauf hindeuten, dass es sich eine Maus bei Ihnen gemütlich gemacht hat. Die Woche hat sich erkundigt, warum derzeit viele Haushalte von Mäusebefall betroffen sind und wie man dagegen vorgehen kann. 

GRAZ. Sie ist in der Regel ein sehr unbeliebter Hausgast – die Maus. Die kleinen Nager mögen putzig und unschuldig aussehen, doch können großen Schaden anrichten: Neben den unliebsamen Hinterlassenschaften sind es meist angeknabberte Lebensmittel, Kleidung und Kabel, die einem den größten Ärger bereiten.

Derzeit klagen viele Grazer:innen über die ungewollten Mitbewohner, bestätigt Schädlingsbekämpfungs-Meister Matthias Trummler. Sein Team, das steiermarkweit im Einsatz ist, habe derzeit allerhand zu tun: ungefähr 100 Einsätze in der Woche seien aktuell nicht die Ausnahme, so Trummler.

"Normalerweise verharren Nager zu dieser Jahreszeit in ihrem Winternest und vermehren sich nicht" – Matthias Trummler.

Schädlingsbekämpfungsmeister Matthias Trummler hat derzeit alle Hände voll zu tun. | Foto: Kammerjäger Graz
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Das vermehrte Aufkommen von Mäusen erklärt sich der Kammerjäger durch die klimatischen Bedingungen. Das Wetter mag uns Menschen zwar gerade sehr kalt zu erscheinen, der Winter ist aber tatsächlich zu mild. Dadurch begeben sich Mäuse nicht in ihre Winterruhe. "Normalerweise verharren Nager zu dieser Jahreszeit in ihrem Winternest und vermehren sich nicht", erklärt Matthias Trummler. Die milden Temperaturen ließen dies ausbleiben, wodurch die Population weiter ansteige, führt er weiter aus. 

Dass Mäuse zu dieser Jahreszeit ein Problem darstellen, weiß auch das Grazer Gesundheitsamt. "Grundsätzlich ist Mäusebefall immer saisonal, das bekommt man bei uns im Amt natürlich auch mit", erklärt Leiterin Eva Winter. 

Schlüpfrige Nager

Das hinterlistige an den kleinen Nagern ist auch, dass sie sich überall "durchschummeln" können: "Überall wo der kleine Finger durchpasst, kann auch eine Maus durchschlüpfen!", weiß der Experte. Erst wenn die Öffnung entsprechend kleiner ist, könne man von einem "Maus-dichten Objekt" sprechen. Und nachdem Mäuse sogenannte Kulturfolger sind, die gerne in menschlich besiedeltes Terrain eintauchen, nutzen sie ihre Fähigkeit durch kleinste Öffnungen schlüpfen zu können, um sich in unseren Häusern und Wohnungen einzunisten, veranschaulicht die Gesundheitsamt-Leiterin. 

Fachgerechte Mäusejagd

Woran bei der Schädlingsbekämpfung leider oft nicht gedacht wird, ist der Tierschutz, meint Barbara Fiala-Köck von der Tierschutzombudsstelle Steiermark. Im Tierschutzgesetz ist zwar festgelegt, dass die Bekämpfung fachgerecht sein muss und das Tier dabei nicht leiden darf – das betont auch der Schädlingsbekämpfungsmeister. In der Realität wird dies aber oft nicht eingehalten, beziehungsweise erweist es sich generell als schwierig, festzulegen, was "fachgerecht" genau bedeutet, so die Tierschutzombudsfrau.

Bei der Mäusejagd ist Tierschutz gefragt! | Foto: DreamWorks Pictures
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Es empfiehlt sich deshalb, alle möglichen Vorkehrungen zu treffen, damit die Notwendigkeit, sich diese komplexe ethische Frage stellen zu müssen, erst gar nicht aufkommt. Die vom Kammerjäger und von der Tierschutzombudsfrau empfohlene Methode lautet also: Präventivmaßnahmen treffen! Den kleinen Nagern sollte der Zugang ins Haus erschwert und Lebensmittel mausdicht verwahrt werden.

Wie würdest du reagieren, wenn du bei dir zuhause eine Maus entdeckst?

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