100 Jahre Akademikerhilfe
Grazer Studentenwohnheime im Wandel der Zeit
Die Akademikerhilfe ist der größte gemeinnützige Studentenheimbetreiber in Österreich. Kürzlich feierte die Organisation ihr 100-jähriges Bestehen. In der Steiermark arbeitet die Akademikerhilfe seit den 50er Jahren und betreut hier mittlerweile sieben Häuser – drei in Leoben, vier in Graz.
GRAZ. 668 Heimplätze der Akademikerhilfe stehen Studierenden aus ganz Österreich in der steirischen Landeshauptstadt zur Verfügung. "Was in Graz besonders ist, ist das die Einwohner unserer Studentenheime oft Pendler sind", sagt Generalsekretär der Akademikerhilfe Bernhard Tschrepitsch. "Wir haben Studenten aus sämtlichen Bundesländern." Doch es war ein langer Weg bis zu dieser Erfolgsgeschichte.
Akademikerhilfe mit Anfang in einer alten Villa
1948 erwarb die Akademikerhilfe eine alte Villa in der Grazer Elisabethstraße und schuf dort kurz danach ihre erste Unterkunft für Studierende. Im Laufe der Jahre wurde der Bau immer wieder erweitert und umgebaut. Für die damalige Zeit waren die dortigen Einzelzimmer sehr modern, da Drei- bis Vierbettzimmer Standard waren. Außerdem gab es einen großen Turnsaal und eine Mensa, weil man damals noch keine Küchen in den Zimmern hatte. Heute bietet das Elisabethheim vollmöblierte Wohneinheiten inklusive Küche für 262 Studierende. Außerdem sind in Graz mittlerweile drei weitere Studentenheime hinzugekommen.
Studentenzimmer in Graz heute
Als Standard für ein klassisches Studentenzimmer habe sich im Laufe der Jahre primär die Nachfrage nach Einzelzimmern mit eigener kleiner Küche und Bad herausgebildet. Diese sind mit einem Bett, Schreibtisch sowie ausreichend Stauraum ausgestattet. Viele Wohnheime in Graz haben zudem große Freizeitflächen wie Gemeinschaftsräume, Terrassen oder Fitnessräume. Die jeweilige Heimleitung sorgt mit regelmäßigen Veranstaltungen dafür, dass das Heimleben aktiv gestaltet wird. Preislich bewegt man sich dabei im Durchschnitt bei etwas unter 400 Euro pro Monat.
Wohnheim für Studenten als besseres LinkedIn
Vor allem der soziale Aspekt ist ein wichtiges Merkmal von Grazer Wohnheimen. "Ich würde sagen, ein Studentenheim ist das bessere LinkedIn", so Tschrepitsch. "Leute aus den verschiedensten Ausbildungszweigen leben dort zusammen und es entstehen Freundschaften, wichtige Kontakte oder sogar Ehen."
Kontakteknüpfen im Studentenwohnheim
Für viele hat sich das Kontakteknüpfen neben dem Studium auf jeden Fall ausgezahlt. "Vor allem in der Steiermark hatten wir viele Studenten, die später Ärzte und in weiterer Folge auch Funktionäre der Kammern wurden", sagt Tschrepitsch. Im akademischen Bereich sind heute viele Professoren und auch im Bankwesen gibt es heute Direktoren, die einst in einem der Studentenheime gelebt haben.
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