Hofbäckerei Edegger-Tax: Sie kriegen es seit 450 Jahren gebacken

Drei Generationen, eine Bäcker-Familie: Jasmin, Matthias, Walheide, Adrian, Brigitte und Robert Edegger (v. l.) | Foto: Christian Jungwirth
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  • Drei Generationen, eine Bäcker-Familie: Jasmin, Matthias, Walheide, Adrian, Brigitte und Robert Edegger (v. l.)
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Die Hofbäckerei Edegger-Tax feiert ihr 450-Jahr-Jubiläum, unter anderem mit speziellen Keksen.

Sie gehört zu Graz wie der Schloßberg, die Mur und der Uhrturm: Die Hofbäckerei Edegger-Tax ist untrennbar mit der steirischen Landeshauptstadt verbunden und hat ein nicht unwesentliches Stück Geschichte mitgeschrieben. Heuer steht gar das 450-Jahr-Jubiläum an, das die Bäckerei zum ältesten Familien-Bäckereibetrieb von Graz macht.
"Dabei sind wir ja noch älter. Man vermutet die Gründung rund um 1340. Leider ging das Archiv nach der Renovierung des Rathauses aber im 19. Jahrhundert verloren", erzählt Robert Edegger, der den Betrieb in der Hofgasse in achter Generation führt.

Die Bäcker und die Mur

Der ursprüngliche Standort befand sich allerdings ein paar Meter entfernt, Semmel und Brot wurden damals in unmittelbarer Nähe zur Stiegenkirche gebacken. Seitdem hat sich viel verändert.
"Als ich Anfang der 90er-Jahre das Geschäft übernommen habe, gab es in Graz die höchste Bäcker-Dichte in Europa. Leider haben dann sukzessive viele Betriebe zugesperrt", sagt der Sohn des ehemaligen Grazer Vizebürgermeisters Erich Edegger. Zumindest einen Brauch aus grauer Vorzeit vermisst der 50-Jährige aber nicht: "Das Bäckerschupfen war im Mittelalter eine Bestrafungsform für alle Bäcker, die Brot mit zu geringem Gewicht oder von minderwertiger Qualität hergestellt haben. Sie wurden in einem Schandkorb mehrere Male in die Mur getaucht." Von einer Bestrafung war Franz Tax im Jahr 1883 weit entfernt, vielmehr wurde ihm die Ehre zuteil, erstmals die Hoftafel von Kaiser Franz Joseph I. mit Gebäck zu beliefern. Fünf Jahre später erfolgte die Verleihung des Titels zum k.u.k. Hofbäcker.
Noch heute werden gewisse Rezepte aus dieser Zeit verwendet. Die Kunden, Stammgäste genauso wie Touristen und ein Großteil der Grazer Spitzengastronomen, schätzen die frischen Erzeugnisse jedenfalls. "Wir erleben gerade eine Renaissance, die Wertschätzung für qualitative Backwaren steigt wieder", sagt Edegger, dessen Familie sich zum großen 450-Jahr-Jubiläum etwas Besonderes einfallen lassen hat.

Kekse mit Geschichte

"Ab Montag gibt es spezielle Kekse mit dem Konterfei von fünf Habsburgern, die eine Verbindung zu Graz aufweisen, bei uns zu kaufen." So kann man sich unter anderem durch Süßwaren kosten, die auf die Namen Kronprinz Rudolf oder Kaisern Elisabeth hören. Tradition und Moderne: Diese Gegensätze prägen die Geschichte der Hofbäckerei, die auch in neunter Generation weitergeführt wird. Sohn Matthias steht schon in den Startlöchern ...

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