Im Norden regiert die Ab-, im Süden die Zuwanderung

Zwischen 2001 und 2011 schrumpften laut Landesstatistik zwei Drittel der insgesamt 539 steirischen Gemeinden. In nur rund 190 Gemeinden kam es zu einem Bevölkerungsanstieg. In Graz-Umgebung konnte vor allem Grambach zulegen, prozentueller Verlierer war Gschnaidt.

Sieger Grambach

Überzeugt von seiner Gemeinde ist Grambachs Bürgermeister Peter Gspaltl: "Wir bieten eine attraktive Wohngegend nahe Graz. Unsere Bürger können das Kulturangebot der Stadt nutzen, aber auch die Angebote unserer Gemeinde, die bereits zwei Mal zur kinder- und jugendfreundlichsten Gemeinde der Steiermark ausgezeichnet wurde, wahrnehmen."
Grambach sei einfach eine Vorzeigegemeinde - auch was die schnelle Abwicklung von Bauverfahren angehe. In den vergangenen zehn Jahren habe man sich von einer rein landwirtschaftlichen Gemeinde zu einem starken Wirtschaftsstandort entwickelt. Außerdem seien die öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut sowie ein Spielplatz und ein Jugendzentrum errichtet worden. "Seit 2007 gibt es auch ein Gemeindezentrum mit einer Vielzahl an Angeboten, die gerne genutzt werden."
Auch in den kommenden zehn Jahren soll sich in Grambach einiges tun: "Heuer und im nächsten Jahr wird der Hochwasserschutz realisiert. Damit werden weitere Grundstücke bebaubar gemacht."

Verlierer Gschnaidt

"Gschnaidt hat nicht nur eine schwache Geburten, sondern auch eine hohe Sterberate", erklärt sich Bürgermeister Max Höfer den prozentuellen Verlust an Bürgern. "Aber auch die Maßnahmen, die in der Vergangenheit gesetzt wurden, waren nicht optimal", ist er überzeugt. Dabei sei nicht nur die ländliche Umgebung, sondern auch die Nähe zu Voitsberg und Graz durchaus attraktiv. "Aber ich denke, dass man die Gemeinden absichtlich unattraktiv machen möchte, nur um sich eine Verbesserung der Infrastruktur zu sparen."
Besonders hart habe die Gemeinde die Schließung der Ganztagsschule getroffen. "Dabei hat die Gemeinde mit dieser Schule einen Gewinn gemacht. Und das obwohl die Eltern nichts bezahlen mussten, außer eben einen Essensbeitrag von 2,50 Euro." Die Schule sei geschlossen worden, da es zu wenige Kinder im Schulsprengel gab. "Dabei wollten sogar schulsprengelfremde Kinder die Schule besuchen, weil sie so gut war. Eltern wollten sich in unserer Gemeinde niederlassen. Aber eine Schule mit einer Schulstufen übergreifenden Klasse ist ja schlecht. Und Geld gibt es für so etwas auch nicht."
Eine Ausweitung von Bauland habe Höfer nicht forciert: "Wir müssen nutzen, was wir haben. Es gibt viele bestehende Gebäude mit wirklich schönen Grundstücken."
Wie die Zukunft für Gschnaidt aussieht, weiß man nicht. "Allzu günstig wird die Lage aber nicht sein", ist Höfer überzeugt. "Wenn kein Wunder geschieht, wird die Gemeinde einschlafen."

Der Ab- bzw. Zuzug in Zahlen

Wachstum größer als 20 %
Grambach (20,7 %), Kalsdorf (20,4 %), Seiersberg (20,3 %),

Wachstum größer als 10 %

Dobl (19,9 %), Gössendorf (18,8 %), Mellach (17,6 %), Hausmannstätten (16,4 %), Unterpremstätten (16 %), Zettling (14,7 %), Lieboch (14,5 %), Pirka (14,4 %), Fernitz (14,3 %), Kumberg (13,5 %), Judendorf-Straßengel (13,4 %), Stattegg (13,1 %), Gratkorn (12,9 %), Edelsgrub (12,6 %), Zwaring-Pöls (12,2 %), Raaba (12 %), Feldkirchen (11,1 %), Eggersdorf (10,8 %)

Wachstum größer als 0 %

Werndorf (9,9 %), Langegg (9,4 %), Haselsdorf-Tobelbad (9,2 %), Weinitzen (8,4 %), Wundschuh (8,3 %), Rohrbach-Steinberg (8,2 %), Schrems (7,7 %), Vasoldsberg (7,2 %), Kainbach (6,5 %), Attendorf (6,2 %), Hart (5,4 %), Thal (5,3 %), Sankt Marein (5,1 %), Hitzendorf (5,0 %), Gratwein (4,7 %), Sankt Oswald (4,2 %), Semriach (3,8 %), Brodingberg (3,7 %), Eisbach (3,4 %), Tulwitz (3,1 %), Laßnitzhöhe (1,9 %), Krumegg (1,8 %), Stiwoll (1,7 %), Höf-Präbach (1,7 %), Deutschfeistritz (0,2 %), Peggau (0,2 %)

Verringerung mehr als 0%
Sankt Bartholomä (-0,3 %), Sankt Radegund (-0,6 %), Nestelbach (-0,7 %), Hart-Purgstall (-0,9 %), Tyrnau (-1,3 %), Übelbach -5,7 %), Röthelstein (-8,1 %), Frohnleiten (-8,5 %)

Verringerung mehr als 10%

Großstübing (-10,2 %), Gschnaidt (-14 %)

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