Autofreie Innenstadt
In Sachen Feinstaub ist noch Luft nach oben (+Umfrage)

Nur 14 von 300 Umfrage-Teilnehmern finden, dass in Graz ausreichend gegen Luftverschmutzung und Feinstaubproblematik getan wird.  | Foto: Marath
  • Nur 14 von 300 Umfrage-Teilnehmern finden, dass in Graz ausreichend gegen Luftverschmutzung und Feinstaubproblematik getan wird.
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Eine exklusive Umfrage für die WOCHE zeigt: Einer von vier Unzufriedenen will eine autofreie Innenstadt.

Vor der Gemeinderatswahl am 26. September will die WOCHE von der Grazer Bevölkerung wissen, wovon sie die Nase voll hat. Dafür wurde das Grazer Marktforschungsinstitut m(Research damit beauftragt, herauszufinden, wie zufrieden die Hiesigen sind. 300 Grazer (zwischen 16 und 75 Jahren) haben ihre Meinung in Sachen "Nachhaltige Stadt" und "Luftverschmutzung" per Onlinebefragung kundgetan.

Grazer Feinstaubbelastung

Das Ergebnis: Graz hat in Sachen Feinstaub noch Luft nach oben, wenn es nach der Bevölkerung geht. 70 Prozent aller Befragten sind nämlich der Meinung, dass in der Landeshauptstadt zu wenig gegen die Luftverschmutzung getan wird. Wenig überraschend: Je jünger die Befragten sind, desto unzufriedener ist man mit dem, was für die Luftqualität getan wird.
Während von der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen 77,5 Prozent der Befragten nicht oder eher nicht zufrieden mit dem sind, was in Graz gegen die Luftverschmutzung unternommen wird, sind es bei den 30- bis 49-Jährigen 70,9 Prozent. Bei den über 50-Jährigen sind es nur noch 62 Prozent.

Wird in Graz genug gegen die Luftverschmutzung getan?

Wunsch nach Öffi-Umstieg und autofreier Innenstadt

Jene, die enttäuscht sind, haben auch klare Vorstellungen dazu, was besser gemacht werden sollte: Jeder dritte Unzufriedene gibt an, dass es noch mehr Anreize brauche, um die Grazer Bevölkerung vom motorisierten Verkehr wegzubringen. Gewollt ist vor allem, dass die Stadtpolitik mehr Anreize zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder schafft.
Ein Viertel der Befragten geht sogar so weit, eine autofreie Innenstadt zu fordern. Und jeder fünfte Unzufriedene ist der Meinung, dass es mehr Fördermaßnahmen für erneuerbare Energie, allen voran Solarenergie, brauche.
Will man linkes und rechtes Murufer in Sachen subjektiv wahrgenommener Luftqualität vergleichen, fällt Folgendes auf: All jene, die am linken Murufer (in Fließrichtung der Mur) leben, bewerten die Grazer Luftqualität etwas besser als jene, die in einem Bezirk am rechten Murufer wohnen.

Nachhaltiges Potenzial

Zweites Thema: "Nachhaltigkeit", ein vielstrapazierter Begriff. Bei der Umfrage wurde er so abgefragt, dass die Teilnehmer einen ganzheitlichen Blick auf stattfindende Veränderungsprozesse in den Fokus nehmen sollten: Werden Räume nachhaltig genützt (Stichwort Leerstände), ist das Grazer Entsorgungssystem effizient, sind Fortbewegungsangebote sozial gerecht und umweltverträglich? Ob Graz eine nachhaltige Stadt ist, darüber ist man sich nicht ganz einig: Während 53 Prozent das bejahen, empfinden 44 Prozent aller Befragten Graz als nicht nachhaltig. Alle, die der zweiten Gruppe angehören, wurden nach ihren Lösungsvorschlägen gefragt. Die lauten folgendermaßen: 28 Prozent wollen mehr Grünflächen, Bäume und Sträucher im Stadtbild sehen, knapp ein Viertel fordert einen Öffi-Ausbau. Der im Wahlkampf vielfach gefallene Begriff des Versiegelungs- und Baustopps zieht bei insgesamt 23 Prozent aller, die sich eine nachhaltigere Stadt wünschen.

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