Leider sind alle Betten belegt

Gewalt in der Familie ist einer von vielen Gründen, warum Frauen im Frauenwohnheim Hilfe suchen. | Foto: KK
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  • Gewalt in der Familie ist einer von vielen Gründen, warum Frauen im Frauenwohnheim Hilfe suchen.
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Am Anfang steht oft eine Trennung oder Scheidung, gepaart mit Arbeitsverlust - eine für Frauen oftmals fatale Kombination: 127 Frauen haben im Vorjahr im Frauenwohnheim der Stadt Graz Zuflucht gesucht - insgesamt 11.850 Nächtigungen verzeichnete man von Jänner bis September. „Schon 2011 war die Auslastung sehr hoch, heuer haben wir mit 15.649 Nächtigungen im Vergleichszeitraum allerdings den Plafond erreicht“, erklärt Monika Farkas, Leiterin des Frauenwohnheims.

Die Psyche leidet oft mit

Die Gründe für den Anstieg der Hilfe suchenden Frauen sind vielfältig: Verschuldung, Sucht, Arbeitslosigkeit aber auch die Tatsache trotz Arbeit nicht genug zum Leben zu haben (working poor) führen oft zur Wohnungslosigkeit. Dazu kommen oft psychische Erkrankungen, wie Farkas verdeutlicht: „Knapp 70 Prozent unserer Bewohnerinnen haben eine psychische Störung, 15 Prozent kommen direkt aus der Landesnervenklinik Sigmund Freud zu uns.“ Dazu kommt, dass die Klinik an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, 100 Betten wurden in den vergangenen Jahren abgebaut. Umso wichtiger ist eine psychiatrische Versorgung auch nach dem Klinikaufenthalt, wie es sie im Frauenwohnheim gibt.
Wohnungslosigkeit zieht sich mittlerweile durch alle sozialen Schichten. Alleinerziehende Mütter teilen sich eine der insgesamt 15 Wohngemeinschaften mit spielsüchtigen Geschäftsfrauen.

Soziale Netzwerke brüchiger
Vielleicht kommen sie aus komplett unterschiedlichen Welten, aber im Frauenwohnheim teilen sie ein Schicksal: Das familiäre Netz hat sie nicht mehr aufgefangen. „Auffallend ist, dass die Frauen sich jetzt eher trauen, aus gewaltvollen Beziehungen zu flüchten als früher“, weiß Farkas. „Leider werden Menschen, die Sozialleistungen beziehen (müssen), teilweise noch immer schief angeschaut“, kritisiert Sozialstadträtin Martina Schröck. „Doch niemand ist davor gefeit, nicht auch einmal Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.“ Dies zeigen die unterschiedlichen Geschichten der Bewohnerinnen des Frauenwohnheims.
Mehr als 90 Prozent der Frauen finden übrigens innerhalb eines Jahres wieder eine eigene Wohnung, dennoch: Das Heim platzt aus allen Nähten und das ist vor allem jetzt vor Wintereinbruch eine eiskalte Realität.

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