Lexikon des unnützen Wissens: Der dicke Karli und der strenge Wickerl

Ich gebe es zu: Ich habe ein Faible für die Beinamen früherer Herrscherinnen und Herrscher. Die verraten nämlich viel unnützes Wissen. So zum Beispiel über Karl III., der heute im Jahr 881 zum römischen Kaiser gekrönt wurde. Er trug den Beinamen "der Dicke", dabei war er gar nicht dick. Klingt komisch, ist aber so.

Nicht komisch, sondern Furcht einflößend klingt der Name "Arnulf der Böse". Arnulf I. war von 907 bis 937 Herzog von Bayern. Er war aber keineswegs besonders grausam, nur hat er halt die Kirche verärgert, weil er zur Finanzierung seiner Armee Kirchengüter beschlagnahmte. Das machte die Kirche böse ...

Einer seiner Nachfolger war "Heinrich der Zänker", der seinen wenig schmeichelhaften Beinamen erhielt, weil er sich tatsächlich mit so ungefähr jedem anderen deutschen Herrscher jener Zeit zankte. Und das in einer Zeit, in der unter anderem der Einfall eines norwegischen Königs namens "Harald Blauzahn" abzuwehren war ...

"Ludwig der Strenge" hätte eher einen drastischeren Beinamen verdient. Der bayerische Herzog ließ im Jahr 1256 seine Ehegattin wegen angeblichen Ehebruchs hinrichten. Dumm nur, dass das Ganze eine Intrige war. Aber Ludwig hat danach eh ein Kloster gestiftet, also ...

"Heinrich der Ältere" wurde offensichtlich so genannt, damit man ihn von seinem jüngeren Bruder Otto besser unterscheiden kann ... Übrigens: Dem "alten Heinrich" folgte sein sehr, sehr junger und früh verstorbener Sohn auf den bayerischen Thron: Er hieß "Johann das Kind".

"Otto der Faule" regierte ungern, er zog Vergnügungen vor. "Otto der Lange" war recht groß, das vererbte er auch an seinen Sohn "Heinrich der Lange" weiter. Und: Der autoritär regierende "Johann Ohnegnade" war persönlich mit dem erfolgreichen Feldherren "Johann Ohnefurcht" bekannt.

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