Lexikon des unnützen Wissens: Von großen Glocken und diebischen Freunden
- hochgeladen von Dieter Demmelmair
Ich will es ja nicht unbedingt an die große Glocke hängen - aber: Was Redewendungen und deren Herkunft anbelangt, können mir nicht viele Personen das Wasser reichen. Das mit der Glocke kommt übrigens davon, dass Kirchenglocken früher nicht nur zur Messe riefen oder die Uhrzeit verrieten, sondern auch den Beginn von Gerichtsverhandlungen und anderen wichtigen Terminen einläuteten. Wenn die große Glocke läutete, war der Anlass auf jeden Fall bedeutend.
Und das Wasser reichten einst Diener den adeligen Herren nach dem Essen. Damals wurde ja noch mit den Fingern gegessen. Wem kein Wasser gereicht wurde, der war nicht wichtig. Also quasi kein VIP ...
Auch aus dieser Zeit stammt der Begriff "mit jemandem Pferde stehlen können". Pferde waren damals ja die Autos der Jetztzeit, also sehr wertvoll. Die Strafen für Pferdediebstahl waren entsprechend hoch, wer also seinen Freund beim Diebstahl einer Stute oder eines Hengstes begleitete, musste schon sehr mutig sein. Oder einfach nur kriminell ...
Oft waren es ja - so wie jetzt auch - Schulden, die Menschen zu Straftaten verleideten. SchuldnerInnen stehen in der Kreide, weil man früher die Namen der Menschen, die in Geschäften oder Gasthäusern anschreiben ließen, auf Tafeln schrieb. Mit Kreide natürlich.
So, ich habe nun meine Schuldigkeit getan und genug geschrieben. Ich bin quasi aus dem Schneider. Die Redewendung kommt aus dem Kartenspiel. Wer früher weniger als die Hälfte der notwendigen Punkte hatte, war "im Schneider" ...
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